Außenministerin Baerbock eröffnet Grünen-Wahlkampf in Stralsund
Sieben Wochen vor der Bundestagswahl hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) Stralsund besucht. Dabei wollte sie am Dienstag vor allem der grünen Spitzenkandidatin in Mecklenburg-Vorpommern, Claudia Müller, Rückenwind geben.
Rund 100 Interessierte kamen in ein Stralsunder Restaurant, um Baerbock bei der "politischen Mittagspause" zu treffen. Vor der Gaststätte am Stralsunder Hafen hatten sich nach Angaben der Deutschen Presseagentur rund drei Dutzend Demonstranten versammelt. Auf Plakaten forderten sie "Diplomatie statt Waffen".
Konfliktherde im Fokus
Innen sagte Baerbock, dass ohne die deutsche Unterstützung gerade bei der Luftverteidigung die russischen Truppen "maximal weiter vordringen" würden. Sie erinnerte unter anderem an die Stadt Butscha unweit der Hauptstadt Kiew, die als Symbol russischer Kriegsverbrechen gilt. Zuzuschauen und auch eine mögliche russische Expansion in weitere europäische Länder geschehen zu lassen - das entspreche nicht ihrem Verständnis Deutschlands. "Und es dient aus meiner Sicht auch nicht dem Frieden."
Auch über weitere Konfliktherde wie Gaza und Syrien sprach sie. Dabei ging sie auch auf den verweigerten Handschlag der neuen syrischen Führung ein und betonte, dass es dann hinter den Kulissen sehr konstruktive Gespräche gegeben habe - mit ihr als Frau. Weitere Themen bei dem Bürgerdialog waren Klimawandel, Zuwanderung, Fachkräftemangel und Kindergrundsicherung.
Müller: MV bei Klima- und Moorschutz bundesweit Vorreiter
Die Spitzenkandidatin der Grünen in MV, Claudia Müller, stellte vor allem ihre Erfolge als maritime Koordinatorin der Bundesregierung ins Schaufenster. "Wir haben viel für Mecklenburg-Vorpommern geschafft mit Blick auf die Werften, mit Blick auf Klima- und Moorschutz", sagte Müller im Interview mit NDR 1 Radio MV. Mecklenburg-Vorpommern sei dort bundesweit einer der großen Vorreiter und das sei stark gerade von den grün geführten Ministerien gefördert worden.