Polarlichter und Sternenhimmel © NDR Foto: Gabriele Kaulfürst aus Schwerin

Sternschnuppen und Polarlichter: Doppeltes Himmelsspektakel über MV

Stand: 14.08.2024 04:49 Uhr

In der Nacht zu Dienstag konnten die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern gleich zwei besondere Phänomene am Nachthimmel beobachten. Zum Höhepunkt der Perseiden leuchteten auch Polarlichter in Teilen des Landes.

Der Perseiden-Schauer wiederholt sich jedes Jahr, Polarlichter sind in Mecklenburg-Vorpommern aber immer noch vergleichsweise selten. In der Nacht zu Dienstag konnten Himmelsinteressierte nun beide Naturphänomene gleichzeitig über Mecklenburg-Vorpommern beobachten. Auf dem Land in Fuhlendorf (Landkreis Vorpommern-Rügen), an der Ostseeküste in Prerow, aber auch in den Städten Greifswald und Schwerin leuchtete der Himmel in Grün und Pink.

Sonnenstürme sorgen für Naturschauspiel

Normalerweise sind Polarlichter vor allem in nördlichen Regionen zu sehen. Seit einiger Zeit sorgen wiederkehrende Sonnenstürme aber dafür, dass auch die Menschen in Deutschland immer öfter in den Genuss kommen. Denn wenn ein Sonnensturm das Magnetfeld der Erde erreicht, bringen energiereiche Teilchen, die auf die Erdatmosphäre treffen, den Himmel zum Leuchten.

Wetter mit perfekten Bedingungen

Voraussetzung für die Beobachtung sind aber perfekte Wetterbedingungen mit einem wolkenfreien Himmel. Den gab es in der Nacht, so dass auch die Perseiden in ihrem ganzen Ausmass zu sehen waren. Die Perseiden sind der größte Sternschnuppenstrom des Jahres. Er hatte in der Nacht zum Dienstag mit bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde sein Maximum. Einen richtig starken Perseiden-Fall, mit einem Maximum von 300 Stück pro Stunde, erwarten die Astronomen erst wieder für das Jahr 2028.

Möglicherweise mehr Sternschnuppen in MV zu sehen

Die Perseiden bleiben noch bis zum 24. August. In Nächten mit ähnlich perfektem Wetter stünden die Chancen im Nordosten gut, weitere Sternschnuppen zu sehen, so Meteorologen.

Der Sternenhimmel lässt sich in Mecklenburg-Vorpommern besonders gut in lichtarmen Teilen wie dem Klützer Winkel und Umgebung und in der Region rund um die Seenplatte, hier besonders im Sternenpark Nossentiner/Schwinzer Heide, betrachten.

Sternschnuppen fotografieren - so geht's

  • gutes, festes Stativ verwenden
  • gute Uhrzeit ist zwischen 2 und 4 Uhr morgens
  • Stirnlampe mitnehmen
  • Display auf niedrigste Helligkeit stellen
  • Kamera manuell einstellen und fokussieren
  • Weitwinkel benutzen
  • Fernauslöser verwenden
  • bei digitaler Spiegelreflexkamera: Spiegelvorauslösung verwenden
  • lange Belichtungszeit wählen, z.B. 20 Sekunden bei 3200 ASA (vorher einen Test machen)
  • Sobald man eine Sternschnuppe sieht, mit der Langzeitbelichtung beginnen. Auf dem Foto zieht sie dann während der Belichtung eine Bahn (Bewegungsunschärfe)

Wichtig ist eine interessante Bildkomposition, die viel Himmel, aber auch eine abwechslungsreiche Landschaft, Stadtansicht o.ä. im Vordergrund zeigt.

Weitere Informationen
Ein rot-weiß gestreifter Leuchtturm, der in Betrieb ist, wird von violett grünen Polarlichtern angeschienen. © Mike Mohr Foto: Mike Mohr

Polarlichter und Perseiden gleichzeitig am Himmel über SH

Das Schauspiel von Perseiden und Polarlichtern über Schleswig-Holstein dauert weiter an. Wir haben ein paar der schönsten Bilder zusammengestellt. mehr

Aurora Borealis am 12. Mai 2024 über der ehemaligen Eisenbahnbrücke bei Dömitz. © NDR Foto: Sabrina Panknin aus Weselsdorf

Erneut Polarlichter am Himmel über MV

Das Naturphänomen war auch in der Nacht zum Sonntag über weiten Teilen Mecklenburg-Vorpommerns zu sehen. mehr

Polarlicht am Sonntagabend in Westmecklenburg. © Peter Hochbaum aus Lübstorf Foto: Peter Hochbaum aus Lübstorf

Aurora Borealis: Wieder spektakuläres Himmelsleuchten über MV

Im westlichen Teil von Mecklenburg-Vorpommern war in der Nacht zu Montag erneut das beeindruckende Schauspiel zu beobachten. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 13.08.2024 | 19:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Sanddornbeeren © dpa-Bildfunk Foto: Jens Büttner

Sanddornsterben in MV durch Pilze und verändertes Wetter ausgelöst

Ein Forschungsprojekt liefert nun erste Erkenntnisse zu den Ursachen des rätselhaften Massensterbens. mehr