Erneut Polarlichter am Himmel über MV
In der Nacht zum Sonntag konnten Himmelsgucker in Mecklenburg-Vorpommer die zweite Nacht in Folge Polarlichter beobachten. Auslöser war laut Astronomen der stärkste Sonnensturm seit 20 Jahren.
Polarlichter sind in Mecklenburg-Vorpommern eher selten zu sehen. In den Nächten zum Sonnabend und zum Sonntag war das spektakuläre Naturphänomen im Nordosten gut zu beobachten gewesen - so etwa am Greifswalder Bodden, in Rostock und bei Dömitz. Normalerweise sind Polarlichter vor allem in nördlichen Regionen zu sehen. Nach Angaben von Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg hätten die Sichtungen dieses Mal aber in Europa südlich bis zu den Kanaren gereicht. Die letzten Polarlichter in dieser Stärke habe sie vor über 20 Jahren gesehen.
"Extremer" Sonnensturm als Ursache
Bei einem Sonnensturm handelt es sich nach Angaben der Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde NOAA der USA um "Explosionen von energiereichen Teilchen und Magnetfeldern, die von der Sonne ausgehen". Der Sonnensturm war Freitag als "extrem" eingestuft worden - zuletzt war diese Kategorie nach NOAA-Angaben im Oktober 2003 bei den sogenannten Halloween-Stürmen erreicht worden. Damals kam es demnach in Schweden zu Stromausfällen, in Südafrika wurden Transformatoren beschädigt.
Beeinträchtigungen elektronischer Einrichtungen möglich
GPS, Stromnetze und andere Technologien könnten auch beim aktuellen Sonnensturm gestört werden, teilte die NOAA mit. Am Sonnabend habe es Berichten über Unregelmäßigkeiten im Stromnetz und Beeinträchtigungen der Hochfrequenzkommunikation und des GPS gegeben. Aufgrund möglicher Störungen durch Veränderungen des Erdmagnetfeldes empfahlen Behörden Satelliten- und Strombetreibern sowie Fluggesellschaften, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.