Schwerin: Prozess gegen mutmaßlichen Kindsmörder gestartet

Stand: 16.05.2023 16:58 Uhr

Seit Dienstag muss sich ein 50-Jähriger wegen Mordes vor dem Schweriner Landgericht verantworten. Er soll vor zehn Jahren seinen zweijährigen Sohn getötet und die Tat lange verschleiert haben.

Der gebürtige Hamburger soll laut Anklage seinen zweijährigen Jungen am 30. Januar 2013 auf einem abgelegenen Parkplatz südlich von Schwerin erstickt und in einem Wald verscharrt haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war er nach der Tat nach Spanien ausgewandert. Deutschen Behörden erzählte er, er lebe dort dauerhaft mit seinem Sohn.

Angeklagter sitzt seit 2022 in U-Haft

Vor zwei Jahren habe es dann Hinweise darauf gegeben, dass das nicht stimmte. Im November 2022 habe der nun Angeklagte früheren Angaben nach die Tötung des Kindes zugegeben, nachdem er mit dem Tatvorwurf konfrontiert wurde. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.

Angeklagter äußert sich nicht

Die Anklagebehörde ist sich sicher, dass der jüngere der beiden Söhne sterben musste, weil er offenbar den Plänen der damals in Schwerin lebenden Familie im Wege stand, nach Spanien auszuwandern. Der Vater habe das kleine Kind zunehmend als "anstrengend und nervend" empfunden, hießt es in der Anklage. Viel mehr ist am ersten Prozesstag nicht zu erfahren. Zu Prozessbeginn teilten die Anwälte des Mannes mit, dass er sich weder zur Tat noch zu seinen aktuellen persönlichen Verhältnissen äußern wolle. Für den Prozess sind bis September insgesamt 14 Prozesstage angesetzt.

Weitere Informationen
Mit Fußfesseln wird die 26-jährige Angeklagte in den Verhandlungssaal im Landgericht geführt. Sie soll ihr neugeborenes Kind aus einem Fenster im dritten Stock geworfen und dadurch getötet haben. © dpa Foto: Jens Büttner

Urteil: Fünfeinhalb Jahre Haft für Mutter eines getöteten Säuglings

Die 26-Jährige hatte ihr eigenes Baby kurz nach dessen Geburt in Schwerin aus einem Fenster im dritten Stock geworfen und so getötet. mehr

Der angeklagte Bestatter sitzt auf der Anklagebank im Landgericht Rostock, neben ihm sein Verteidiger. © dpa Foto: Bernd Wüstneck

Rostock: "Trauerschwindler" zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Bestatter bei mehreren Frauen insgesamt über 230.000 Euro erschlichen und nicht erstattet hatte. mehr

Rostock: Die Angeklagten im Prozess wegen Geldautomatensprengungen warten mit ihren Anwälten im Saal des Landgerichts auf die Urteilsverkündung: Katrin Hildebrandt (l-r), Anwältin, Angeklagter, Steffen Sauer, Anwalt, Angeklagter, Angeklagter, Konstantin von Reden-Lütcken, Anwalt. © Bernd Wüstneck/dpa Foto: Bernd Wüstneck/dpa

Rostock: Mehrjährige Haftstrafen für Geldautomatensprenger

Zwei Männer wurden zu viereinhalb und siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Die sechsstellige Beute müssen sie zurückzahlen. mehr

Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 16.05.2023 | 19:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Das chinesische Schiff "Yi Peng 3" - aufgenommen von einer Webcam an der Brücke über den Großen Belt © https://storebaelt.dk/ Foto: https://storebaelt.dk/

Dänemark zu möglicher Kabel-Sabotage in Ostsee: "Nehmen das sehr, sehr ernst"

Dänische Behörden haben einen chinesischen Frachter gestoppt. Er steht im Verdacht, die Datenkabel beschädigt zu haben. China betont, sich an Regeln zu halten. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?