Schwerin: Prozess gegen mutmaßlichen Kindsmörder gestartet
Seit Dienstag muss sich ein 50-Jähriger wegen Mordes vor dem Schweriner Landgericht verantworten. Er soll vor zehn Jahren seinen zweijährigen Sohn getötet und die Tat lange verschleiert haben.
Der gebürtige Hamburger soll laut Anklage seinen zweijährigen Jungen am 30. Januar 2013 auf einem abgelegenen Parkplatz südlich von Schwerin erstickt und in einem Wald verscharrt haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war er nach der Tat nach Spanien ausgewandert. Deutschen Behörden erzählte er, er lebe dort dauerhaft mit seinem Sohn.
Angeklagter sitzt seit 2022 in U-Haft
Vor zwei Jahren habe es dann Hinweise darauf gegeben, dass das nicht stimmte. Im November 2022 habe der nun Angeklagte früheren Angaben nach die Tötung des Kindes zugegeben, nachdem er mit dem Tatvorwurf konfrontiert wurde. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.
Angeklagter äußert sich nicht
Die Anklagebehörde ist sich sicher, dass der jüngere der beiden Söhne sterben musste, weil er offenbar den Plänen der damals in Schwerin lebenden Familie im Wege stand, nach Spanien auszuwandern. Der Vater habe das kleine Kind zunehmend als "anstrengend und nervend" empfunden, hießt es in der Anklage. Viel mehr ist am ersten Prozesstag nicht zu erfahren. Zu Prozessbeginn teilten die Anwälte des Mannes mit, dass er sich weder zur Tat noch zu seinen aktuellen persönlichen Verhältnissen äußern wolle. Für den Prozess sind bis September insgesamt 14 Prozesstage angesetzt.