Schlossturm Neustrelitz: Stadt zweifelt an Realisierbarkeit
Die Stadt Neustrelitz rechnet mit "erheblichen Kostensteigerungen" beim geplanten Wiederaufbau des Schlossturms. Bisher sind dafür rund 7 Millionen Euro kalkuliert worden. Auf NDR Anfrage äußert die Stadt Zweifel an der Realisierbarkeit des Vorhabens.
Die Kalkulation für den Wiederaufbau des Neustrelitzer Schlossturms sei zwei Jahre alt und bislang nicht aktualisiert worden, hieß es. Zum Vergleich: Konventionelle Neubauten würden heute rund 35 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren kosten. Beim Schlossturm gehe es um eine originalgetreue Rekonstruktion mit aufwendiger Sandsteinfassade. Laut Stadt seien die Gesamtkosten des Projekts daher derzeit "unwägbar".
Zu hohe Kosten: Besucherpavillon am Turm gestrichen
Ein weiterer Grund für die Zweifel im Neustrelitzer Rathaus: die angespannte Finanzlage der Stadt. 2022 gab es eine Haushaltssperre. Es sei daher unklar, ob Projekte mit Eigenmitteln finanziert und umgesetzt werden können. Klar ist dagegen: Den geplanten Besucherpavillon am Turm soll es doch nicht geben. Er wurde mittlerweile aus Kostengründen gestrichen.
Förderung von Land und Bund?
Das Land hatte bis zu drei Millionen Euro für den Wiederaufbau des Turms in Aussicht gestellt und auch der Bund hat vor zwei Jahren signalisiert, dass er sich an dem Projekt beteiligen würde. Neustrelitz stellte daraufhin einen Förderantrag beim Land und einen Vorantrag beim Bund. Entschieden wurde bisher nichts.
Das liegt auch an der Rechtslage. Das Grundstück, auf dem der Turm gebaut werden soll, gehört dem Land. Es muss aber im Eigentum der Stadt sein, damit Fördergeld fließen kann. Eine Übertragung ist in den vergangenen zwei Jahren nicht gelungen. Sobald die Stadt Eigentümerin der Fläche ist, will sie eine neue Kalkulation in Auftrag geben.