Saisonauftakt an den Stränden: DLRG im Einsatz für Badegäste in MV
In einigen Bundesländern beginnen in dieser Woche die Sommerferien und damit auch die Hochsaison an den Badestellen. Auch Mecklenburg-Vorpommern erwartet wieder viele Badegäste. Für ihre Sicherheit - und mehr - verantwortlich: die DLRG.
Die Sommerferien beginnen - zwar nicht in Mecklenburg-Vorpommern, aber in Bremen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das wird auch im Nordosten Auswirkungen haben, wo zahlreiche Feriengäste vor allem an den Badestränden erwartet werden. Zur Hochzeit der Badesaison ist nicht nur die Tourismusbranche gefordert, sondern auch diejenigen, die an den Stränden und Seen im Land für Sicherheit sorgen: die Seenotretterinnen und -retter der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG).
Jedes Jahr mehrere Badetote - DLRG mahnt zur Vorsicht
Im Jahr 2023 gab es in Mecklenburg-Vorpommern einer Statistik der DLRG zufolge 20 Badetote, alles Männer. Die Hälfte von ihnen kam in der Ostsee ums Leben. Vor diesem Hintergrund warnt die DLRG Schwimmerinnen und Schwimmer zur Vorsicht, vor allem im Meer. Die DLRG informiert auch im Internet umfassend über die empfohlenen Verhaltensweisen an Badestellen sowie über die Gefahren, die dort aufkommen können.
Ausgefallene Motoren und Vermisstensuche
Nicht nur Badeunfälle zählen zu den Aufgaben der DLRG, sondern auch auf Grund gelaufene Boote, Probleme durch ausgefallene Bootsmotoren, die allgemeine Suche nach Vermissten und kleinere Unfälle mit Kajaks und SUPs (Stand Up Paddle Boards). Mit letzteren haben laut DLRG in der jüngeren Vergangenheit vor allem Einsatzkräfte an der Seenplatte vermehrt zu tun gehabt. Abgesehen davon sei der Alkoholkonsum an Badestellen ein Problem, berichtet die DLRG. So habe es Betrunkene gegeben, die von Brücken springen oder Boote steuern.
Im vergangenen Jahr ist die DLRG in Mecklenburg-Vorpommern rund 1.000 Mal ausgerückt, um Personen Hilfe zu leisten, 46 davon zur Rettung von Leben. Bislang seien die Einsatzzahlen für die Lebensretterinnen und -retter in diesem Jahr aber noch nicht besonders hoch.
Ostsee: Strömung und Buhnen als Gefahren
Die Ostsee birgt allerdings verschiedene Gefahren. "Wir haben hier an der Ostsee viel Strömung. Wir haben Wind, Wellen und da kann man sich natürlich auch schnell überschätzen, wenn man das nicht kennt", erklärt Georg Lützner von der DLRG Boltenhagen im NDR MV Live. Auch die Buhnen stellten eine große Gefahr da, denn sie sind häufig mit Seepocken besiedelt. Dabei handelt es sich um sehr scharfkantige Muscheln, an denen man sich verletzen kann, so Lützner. Aber auch wenn Menschen auf den Buhnen balancierten und drüber liefen, bestehe die Gefahr herunterzufallen und sich zu verletzen. Lützner empfiehlt daher allen Badegästen in einem bewachten Bereich zu schwimmen und auf die Beflaggung der Türme zu achten.
Sollte doch mal jemand verunglücken, empfiehlt Lützner die DLRG darauf aufmerksam zu machen und wenn möglich selbst zu helfen. "Dabei gilt aber auch wieder sich selbst nicht zu überschätzen und zu gefährden", sagt Lützner. Denn es bringe nichts, wenn am Ende zwei Menschen verunfallen.
Stand Up Paddler zu selten aufgeklärt
An den Seen in Mecklenburg-Vorpommern hat die DLRG hingegen mehr mit Bootsfahrern und Stand Up Paddlern zu tun, so Norbert Böhs von der DLRG Strelitz im NDR MV Live. Das größte Problem ist laut Böhs, "dass nicht mehr Rücksicht genommen wird gegenseitig und die einfach in die Badestellen reinfahren und sich dann an keine Regeln halten." Viele Besitzer von Stand Up Paddle Boards wüssten nicht, was erlaubt sei. "Wer sich so ein Brett-Paddel kauft, wird nicht belehrt", so Böhs. Auch die Ausleiher würden diese Aufgabe nicht übernehmen.
Schwimmer sollten im Schwimmbereich bleiben
Schwimmerinnen und Schwimmer sollten beim Baden im See darauf achten im Schwimmbereich zu bleiben. "Dort wo Boote fahren, ist schwimmen nicht gestattet. Zur eigenen Sicherheit", erklärt Böhs. Denn das kann schnell gefährlich werden. "Ich bin schon hinterher gesprungen, weil ein Schwimmer angefahren wurde in der Wasserstraße und hab den dann mit der Rettungsboje an Land geholt."