Rügen: Prora-Zentrum vor dem Aus
Das Prora-Zentrum auf der Insel Rügen steht vor dem Aus. Der Betreiberverein war in eine finanzielle Schieflage geraten und muss nun seine Arbeit einstellen. Die Insolvenz lasse sich nicht abwenden.
Auf der Insel Rügen ist das Prora-Zentrum nicht mehr zu retten. Der Betreiberverein kann das Museum aus finanziellen Gründen nicht mehr weiterführen und muss nun seine Arbeit einstellen. Die Insolvenz lasse sich nicht abwenden, das Defizit sei weit höher als die noch Anfang April genannten 10.000 Euro, so die Vereinsvorsitzende Susanna Misgajski. Die Gemeinde Binz will sich nun für den Erhalt des Archivs und der Exponate des Prora-Zentrums einsetzen.
Museumsausstellung bereits geschlossen
Der Verein hatte sich mit der Dokumentation der NS-Geschichte und der DDR-Militärgeschichte in dem kilometerlangen Komplex befasst, den die Nazis als "Kraft durch Freude"-Seebad geplant hatten. Die Gemeinde will die Immobilie, in der das Prora-Zentrum sitzt, bis zum Jahresende mietfrei stellen, so Bürgermeister Karsten Schneider. Damit solle Zeit gewonnen werden, um das vorhandene Ausstellungsmaterial zu sichern und zu erhalten.
Unter anderem besitzt das Prora-Zentrum ein umfassendes Zeitzeugenarchiv und wertvolle historische Exponate. Die Ausstellung ist bereits wegen des eingeleiteten vorläufigen Insolvenzverfahrens geschlossen. Den Mitarbeitern wurde bereits gekündigt und auch der Verein soll abgewickelt werden.