Rostocker Schule veranstaltet Event zu Künstlicher Intelligenz
Wie wird künstliche Intelligenz (KI) den Schulalltag verändern? Mit dieser Frage beschäftigen sich aktuell Schülerinnen und Schüler des Don Bosco Gymnasiums in Rostock im Rahmen eines dreitägigen "Hackathons".
Drei Tage lang haben Kinder und Jugendliche aus mehreren Klassenstufen verschiedene KI-basierte Programme ausprobiert. Gemeinsam mit dem Schulleiter der Don Bosco Schule, Gert Mengel, wollen sie herausfinden, welche Auswirkungen die neuen technischen Möglichkeiten auf die Schulgemeinschaft und den Schulalltag haben können - zum Beispiel im Unterricht, aber auch beim Bearbeiten von Hausaufgaben.
KI in der Schule: Eine neue Herausforderung
Die Idee zu dem Projekt hatte Schulleiter Mengel selbst. Er möchte verhindern, dass die Schüler KIs für die Schule benutzen, die nicht dem deutschen Datenschutz entsprechen. Und viele Schüler nutzen bereits KI, so etwa ChatGPT - ein Programm, das künstliche Intelligenz einsetzt, um mit Nutzern über textbasierte Nachrichten zu kommunizieren. Statt dies zu verbieten, will Mengel lieber den Umgang damit im schulischen Rahmen ermöglichen. "Das Thema KI stellt Schule, wie wir sie kennen, komplett in Frage. Wir sind jetzt in einer Situation, wo die Technologie sich rasend schnell entwickelt, und Schule muss ja Antworten auf das Leben finden. Und deswegen kann man das Thema KI nicht abkoppeln", sagte Mengel dem NDR. Damit stößt er auf Zustimmung bei seinen Schülern: "Also ich finde, es sollte mehr in die Arbeit miteinbezogen werden, weil es immer mehr im Öffentlichen Leben eine Rolle spielt", so etwa der Achtklässler Ludwig Spüllmann.
Schreiben, Malen, Rechnen: Schüler Testen KI
Es gibt KI-Assistenzen für Bilder, Texte, Sprache, Personen und Dokumente. Eine Schülerin beschrieb ihren Wunsch nach einem Schachbrett mit drei Figuren, die Künstliche Intelligenz erstellte ein entsprechendes Bild. Eine andere Aufgabe der Kinder an den Computer: in zehn Sätzen die französische Revolution erklären - auch das habe funktioniert. Auch Matheaufgaben kann die KI lösen. Sie bietet also theoretisch die Möglichkeit, den Schülern bei Hausaufgaben zu helfen, aber auch die Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung zu unterstützen.
Experten begleiten Projekt
Begleitet wurde das Projekt von der Firma Fobizz, die gemeinsam mit KI-Experten und -Expertinnen Fortbildungen für Lehrkräfte zum Thema anbietet. Fobizz zufolge ist die Veranstaltung, die sich "Hackathon" - eine Wortschöpfung aus "Hack" und "Marathon" - nennt, die erste ihrer Art in Deutschland. Die Schüler erarbeiten im Rahmen des Projekts eine Präsentation, um anderen Schülern und Lehrkräften zu zeigen, welche KIs in ihren Augen für den Unterricht sinnvoll wären. Nach den Schulferien sollen sich auch die Lehrer und Lehrerinnen mit dem Thema auseinandersetzen und gemeinsam einen Umgang mit Künstlicher Intelligenz entwickeln.