Rechlin: Weltkriegsbombe erfolgreich entschärft
In Rechlin (Mecklenburgische Seenplatte) ist am Vormittag eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Die Gemeinde hatte eine Sperrzone im Umkreis von einem Kilometer eingerichtet.
Die Entschärfung des 250 Kilogramm schweren Blindgängers war kompliziert, weil er über zwei Zündvorrichtungen verfügte. Deshalb musste Spezialwerkzeug verwendet werden. Mit einem sogenannten Hochdurckwasserschneidegerät musste der Kopfzünder aus der Bombe geschnitten werden. Dieses Gerät wurde aus einer Entfernung von mehreren hundert Metern gesteuert.
Verzögerung bei Entschärfung
Mit dem ersten Versuch gab es jedoch Probleme. Eine Düse des Schneidegeräts war verstopft und musste getauscht werden. Anschließend wurde der Heckzünder mit einer speziellen Zange herausgeschraubt. So konnten die Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes den Blindgänger letztlich ohne weitere Vorkommnisse unschädlich machen.
Sperrzone für Anwohner und Urlauber
In Rechlin wurde für die Zeit der Entschärfung im Umkreis von einem Kilometer eine Sperrzone eingerichtet. Darin mussten Anwohner und Urlauber ihre Unterkünfte verlassen. Sie konnten in der Schulturnhalle Unterschlupf finden. Auch die Straße zum Müritz-Nationalparkdorf Boek lag innerhalb der Sperrzone.
Bombardement im Zweiten Weltkrieg
Die Bombe wurde einem Sprecher des zuständigen Amtes Röbel zufolge bei Erkundungsarbeiten auf dem Gelände eines ehemaligen Bundeswehrdepots gefunden. Sie sei amerikanischer Bauart und stamme aus dem Zweiten Weltkrieg. Das Gelände zwischen Rechlin und Mirow war ab den 1930er-Jahren eine der größten Erprobungsstellen der deutschen Luftwaffe mit hunderten Beschäftigten gewesen. 1945 ist sie mehrfach bombardiert worden. Die Bundeswehr hat das weitläufige Depot aufgegeben. Die Gemeinde lässt es nun räumen, um den Kauf von Grundstücken dort möglich zu machen. In den letzten Monaten waren mehrfach Bomben-Blindgänger gefunden und entschärft oder gesprengt worden.