Protest gegen LNG-Pläne: Aktivisten klettern auf Rügener Skywalk
Zwei Menschen sind am Sonntag auf den neu eingeweihten Skywalk auf Rügen geklettert. Sie hatten Plakate gegen die LNG-Pläne vor der Insel dabei. Die Aussichtsplattform über dem Königsstuhl war erst am Sonnabend eröffnet worden.
Insgesamt waren drei Menschen an der Aktion auf dem neuen Rügener Skywalk beteiligt. Zwei der Beteiligten kletterten an der Stahlseilkonstruktion der neuen Aussichtsplattform empor, ein weiterer fotografierte. Wie die Polizei mitteilte, ereignete sich der Vorfall gegen 16 Uhr. Die Kletterer wollten die Bilder ersten Erkenntnissen zufolge in den sozialen Netzwerken veröffentlichen. Ziel der Aktion sei der Protest gegen ein geplantes LNG-Terminal vor der Insel gewesen. Ob dahinter ein Aktionsbündnis steht oder ob es eine Eigeninitiative war, ist bislang noch nicht bekannt. Nach ungefähr einer Stunde wurde die Aktion freiwillig beendet.
Geldstrafe von bis zu 1.000 Euro möglich
Die Polizei hat die persönlichen Daten der Beteiligten aufgenommen und prüft nun, ob eine Anzeige aufgenommen wird. Den Beamten zufolge haben die Protestierenden sich durch das Abseilen absichtlich in Gefahr gebracht, andere Menschen wurden durch die Aktion aber nicht gefährdet. Bei einer Anzeige müssten die Aktivisten mit einer Geldstrafe von bis zu 1.000 Euro rechnen. Zusätzlich wird vom Betreiber geprüft, ob die Konstruktion des Skywalks durch die Aktion beschädigt worden ist.
Eröffnung von Skywalk am Sonnabend
Nach knapp zweijähriger Bauzeit ist am Sonnabend der neue Skywalk eingeweiht worden. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) eröffnete die Aussichtsplattform. Rund 2.000 Besucher kamen am ersten Tag. Der 185 Meter lange ellipsenförmige Rundweg, der sogenannte Königsweg, wird von einem riesigen Abspannmast gehalten und schwebt über dem 118 Meter hohen Königsstuhl, dem größten Kreidefelsen Deutschlands.