Projekt "Feuerwehr macht Schule" auch in Anklam erfolgreich
Die Freiwillige Feuerwehr in Mecklenburg-Vorpommern hat aktuell ein Nachwuchsproblem. Auch deshalb können Schüler in Anklam seit diesem Schuljahr in einem Wahlpflichtfach die Grundausbildung der Feuerwehr absolvieren.
Am Sonnabend haben zehn Schüler in Anklam die Grundausbildung der Feuerwehr erfolgreich absolviert. Sie haben damit offiziell die Ausbildung zum Truppmann 1 abgeschlossen, die jeder Berufsanwärter machen muss. Dabei werden die Grundkenntnisse vermittelt: Es geht um Theorie und Geschichte, aber auch um Praxis. So lernen die Schüler etwa wichtige Knoten, den Umgang mit Leitern und Schläuchen sowie den Ablauf eines Löschangriffs. Normalerweise wird die Ausbildung an 10 Wochenenden oder in 2 Wochen am Stück in der Freizeit absolviert. In Anklam kann man das im Rahmen des Projekts "Feuerwehr macht Schule" in der Schulzeit erledigen.
Schulenübergreifender Unterricht
Das Projekt gibt es schon seit 2019, etwa in Pasewalk. Die Umsetzung in Anklam umfasst eine Neuerung: Hier besteht die Feuerwehrklasse aus Schülern aus den neunten und zehnten Klassen dreier verschiedener Schulen: vom Lilienthal-Gymnasium sowie den Regionalen Schulen "Friedrich Schiller" und "Käthe Kollwitz". Für die Vorbereitung haben sich die Anklamer - oder genauer die Ziethener, die Feuerwehr dort hat das Projekt nach Anklam gebracht - mit den Kameraden aus Pasewalk ausgetauscht. Dort geht der Unterricht über zwei Jahre bis zum Truppmann 2-Niveau, in Anklam ist es nur ein Jahr, weil die Kapazitäten für mehr fehlen. Mit der Truppmann 1 - Ausbildung können die Schüler aber theoretisch bei jeder Feuerwehr einsteigen und dort mit der Truppmann 2 -Ausbildung fortfahren.
16 Anmeldungen für das kommende Jahr
Für das kommende Schuljahr gibt es insgesamt schon 16 Anmeldungen für die Feuerwehr-Grundausbildung. Womöglich wird das Projekt auf weitere Schulen ausgeweitet. Der Landesbrandmeister Hannes Möller war am Sonnabend vor Ort, um sich ein Bild von "Feuerwehr macht Schule" zu machen. Er wolle Projekte dieser Art fördern und mit dem Unterricht in Anklam zeigen, dass das "Wahlpflichtfach Feuerwehr" über Schulen hinweg gestaltet werden kann. "Wir würden uns freuen, wenn wir im Land noch mehr Partner finden, die Feuerwehren in unserem Land Partner auf der Bildungsseite, also den Schulen, finden, um mit uns solche Projekte zu gestalten", sagte Möller dem NDR. Ein Problem sei es aber, auch genügend Feuerwehrleute zu finden, die sich dieser Aufgabe annehmen.