Pragsdorf-Prozess: Angeklagter nennt angeblichen Mittäter
Im Prozess um den getöteten Sechsjährigen aus Pragsdorf gibt es neue Einzelheiten zum Teilgeständnis des Angeklagten. Er soll den Namen eines angeblichen Mittäters genannt haben.
Der 15 Jahre alte Angeklagte im Prozess um den Tod eines Sechsjährigen in Pragsdorf bei Neubrandenburg hat in seinem Teilgeständnis am Donnerstag offenbar den Namen eines angeblichen Mittäters genannt. Das hat eine Sprecherin des Landgerichtes Neubrandenburg der Ostseezeitung bestätigt. Weitere Angaben machte die Sprecherin nicht. Bei dem angeblichen Mittäter soll es sich aber nicht um den älteren Bruders des Angeklagten handeln, gegen den die Staatsanwaltschaft seit einiger Zeit ebenfalls ermittelt.
Angeklagter bestreitet Hauptschuldiger zu sein
Der 15-jährige Angeklagte will bei der Tat in Pragsdorf auch nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben. So berichteten es Prozessbeteiligte. Zu dem Teilgeständnis soll er sich entschieden haben, nachdem im Prozess ein Spurengutachten vorgetragen wurde. Daraus soll hervorgehen, dass an einem seiner Schuhe Blutspuren des Opfers nachgewiesen wurden. Daraufhin hatte der Angeklagte sich mit seinem Verteidiger beraten und nach einer fast einstündigen Verhandlungspause ein Teilgeständnis abgelegt, wie ein Gerichtssprecher sagte. Das Gericht hat in dem nichtöffentlichen Verfahren drei weitere Verhandlungstage bestimmt. Der Prozess wird am 17. April fortgesetzt. Mit einem Urteil ist erst im Mai zu rechnen.
Im Gebüsch neben Bolzplatz erstochen
Dem Angeklagten wird von der Staatsanwaltschaft Totschlag vorgeworfen. Er soll den Sechsjährigen im vergangenen September in einem Gebüsch in der Nähe eines Bolzplatzes des Dorfes geschlagen und dann erstochen haben. Er wurde knapp zwei Wochen nach der Tat verhaftet. Ob er sich vor Gericht in seinem Teilgeständnis zum Motiv der Tat geäußert hat, blieb zunächst unklar.