Eine Tulpe liegt auf einem Stein mit der Aufshcrift 'Wir Gedenken'. © dpa-Bildfunk Foto:  Philipp Schulze/dpa

Politik und Gesellschaft in MV gedenken NS-Opfern

Stand: 27.01.2023 10:24 Uhr

Zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus bringen fünf Landtagsfraktionen in Mecklenburg-Vorpommern einen gemeinsamen Antrag auf den Weg, der vor allem die Schulen in den Blick nimmt. Außerdem hat es eine landesweite Schweigeminute gegeben.

Fahrten zu Gedenkstätten und den Orten des NS-Terrors erleichtern, Projekt-Arbeit zu Entstehung und Ursachen von Diktaturen fördern und mehr Begegnung mit jüdischem Leben in Mecklenburg-Vorpommern ermöglichen - das wollen SPD, Linke und CDU, Grüne und FDP im Landtag in Schwerin. Die AfD hat den Antrag nicht unterzeichnet. In der Schule müsse mehr Zeit sein für die Beschäftigung mit dem Antisemitismus und dem Gegensatz von Diktatur und Demokratie. Wichtig sei das, um Schüler zu politisch-mündigen Bürger zu bilden, so die Antragsteller.

Weitere Informationen
Nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee tragen Angehörige des Roten Kreuzes einen Jugendlichen aus dem Vernichtungslager. © picture alliance / akg-images | akg-images

Befreiung des KZ Auschwitz: Erinnern am Holocaust-Gedenktag

Am 27. Januar 1945 wurde das KZ befreit. Über eine Million Menschen starben dort. Seit 1996 wird am Tag der Befreiung der NS-Opfer gedacht. mehr

Schweigeminute und gemeinsames Gedenken - auch digital

Um 10 Uhr hat eine landesweite Schweigeminute zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus stattgefunden. Bei der diesjährigen Gedenkveranstaltung stehen Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen im Zentrum des Gedenkens, teilte der Paritätische Wohlfahrtsverband MV am Donnerstag mit. Die zentrale Veranstaltung werde deshalb vom Landesverband Sozialpsychiatrie MV digital organisiert. "Es ist uns sehr wichtig, die Erinnerung an die zu lange vergessenen Opfer der NS-Euthanasie und Zwangssterilisierungen wachzuhalten", sagte die Vorsitzende des Landesverbandes Sozialpsychiatrie, Sandra Rieck.

Deshalb sollen Orte des Gedenkens besucht und an Stolpersteinen, anderen Mahnmalen oder im Rahmen von Gedenkstunden Fotos gemacht werden. Diese könnten an den Landesverband Sozialpsychiatrie MV gesendet werden. Die Fotos würden online zusammengeführt und am Abend auf der Seite des Verbandes digital veröffentlicht werden.

Weitere Informationen
#everynamecounts: Ein interessantes Projekt für Schülerinnen und Schüler © Arolsen Archives

#everynamecounts: 30.000 Namen gegen das Vergessen digitalisieren

Rund um den Holocaust-Gedenktag am 27. Januar sollen erneut 30.000 Akten über NS-Opfer in eine Datenbank eingetragen werden. Jeder kann mitmachen. mehr

Rosen liegen auf einem Gehweg neben Stolpersteinen - kleinen Gedenktafeln, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die in der NS-Zeit verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. © picture alliance / Norbert Schmidt Foto: Norbert Schmidt

Holocaust-Gedenktag: Erinnern an die Opfer der Nazis

Der 27. Januar ist in der Bundesrepublik seit 1996 "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" - begleitet von vielen Veranstaltungen. mehr

Gedenkstein an die Opfer des Holocaust auf dem Jüdischen Friedhof in Rostock. © picture-alliance/ dpa/dpaweb Foto: Bernd Wüstneck

Holocaust: Der Völkermord der Nazis an den Juden

Mehr als sechs Millionen Juden wurden während der NS-Zeit ermordet. Daran erinnert jedes Jahr am 27. Januar ein Gedenktag. mehr

Eine Collage mit folgenden drei norddeutschen Geschichtsthemen: Der angebliche Schädel von Klaus Störtebeker und die Nachbildung seines Kopfes, ein beinamputierter Kriegsversehrter humpelt durch das zerstörte Hamburg, Uwe Barschel hält seinen Kopf bei einem Interview zwischen zwischen seinen Händen. © picture alliance Foto: Maurizio Gambarini, caption writer/editor = rf/rh, Werner Baum

Norddeutsche und deutsche Geschichte - Eine Chronik

Die Jahrhundertflut an der Elbe oder die Barschel-Affäre: Erleben Sie spannende historische Momente in Norddeutschland per Mausklick noch einmal. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 27.01.2023 | 08:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Ein Polizist geht über den gesperrten Weihnachtsmarkt in Magdeburg. © dpa Foto: Sebastian Kahnert

Mutmaßlicher Täter von Magdeburg drohte in MV mit "Ereignissen"

Taleb A. lebte von 2011 bis 2016 in Stralsund. In einem Streit mit der Ärztekammer sprach der heute 50-Jährige damals schwere Drohungen aus. mehr