Politik und Gesellschaft in MV gedenken NS-Opfern
Zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus bringen fünf Landtagsfraktionen in Mecklenburg-Vorpommern einen gemeinsamen Antrag auf den Weg, der vor allem die Schulen in den Blick nimmt. Außerdem hat es eine landesweite Schweigeminute gegeben.
Fahrten zu Gedenkstätten und den Orten des NS-Terrors erleichtern, Projekt-Arbeit zu Entstehung und Ursachen von Diktaturen fördern und mehr Begegnung mit jüdischem Leben in Mecklenburg-Vorpommern ermöglichen - das wollen SPD, Linke und CDU, Grüne und FDP im Landtag in Schwerin. Die AfD hat den Antrag nicht unterzeichnet. In der Schule müsse mehr Zeit sein für die Beschäftigung mit dem Antisemitismus und dem Gegensatz von Diktatur und Demokratie. Wichtig sei das, um Schüler zu politisch-mündigen Bürger zu bilden, so die Antragsteller.
Schweigeminute und gemeinsames Gedenken - auch digital
Um 10 Uhr hat eine landesweite Schweigeminute zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus stattgefunden. Bei der diesjährigen Gedenkveranstaltung stehen Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen im Zentrum des Gedenkens, teilte der Paritätische Wohlfahrtsverband MV am Donnerstag mit. Die zentrale Veranstaltung werde deshalb vom Landesverband Sozialpsychiatrie MV digital organisiert. "Es ist uns sehr wichtig, die Erinnerung an die zu lange vergessenen Opfer der NS-Euthanasie und Zwangssterilisierungen wachzuhalten", sagte die Vorsitzende des Landesverbandes Sozialpsychiatrie, Sandra Rieck.
Deshalb sollen Orte des Gedenkens besucht und an Stolpersteinen, anderen Mahnmalen oder im Rahmen von Gedenkstunden Fotos gemacht werden. Diese könnten an den Landesverband Sozialpsychiatrie MV gesendet werden. Die Fotos würden online zusammengeführt und am Abend auf der Seite des Verbandes digital veröffentlicht werden.