Polarlichter über MV: Gute Chance für Sichtungen am Wochenende
An diesem Wochenende kann sich der Blick in den Nachthimmel lohnen: Laut dem NDR Wetterexperten Stefan Kreibohm könnten in Mecklenburg-Vorpommern Nordlichter zu sehen sein.
In der Nacht zum Freitag konnte ein Forschungssatellit der US-Raumfahrtbehörde NASA eine der stärksten Sonneneruptionen der vergangenen Jahre filmen. Bei solchen Eruptionen werden kleinste Teilchen in Richtung Erde geschleudert. Wenn diese Elektronen und Protonen auf das Magnetfeld der Erde treffen, bringen sie die Gasmoleküle in der oberen Schicht der Erdatmosphäre zum Leuchten. Polarlichter sind in hohen Breitengraden keine Seltenheit. Bei heftigen Sonneneruptionen sind sie auch im Norden Deutschlands sichtbar. In der Nacht von Sonnabend zu Sonntag könnte ein starker geomagnetischer Sonnensturm auf die Erde treffen. Da die Wetterbedingungen passen, könnte an diesem Wochenende die Aurora Borealis auch in MV beobachtet werden.
Gibt es heute Nacht eine Chance auf Nordlichter über MV?
NDR 1 Radio MV Moderatorin Tatjana Brandt hat schon in der Nacht zum Sonnabend auf Nordlichter gehofft, aber noch keine entdeckt. Im Wettergespräch erklärt Meteorologe Stefan Kreibohm: "Die Wahrscheinlichkeit, Polarlichter am Himmel über Mecklenburg-Vorpommern zu entdecken, ist weiterhin gegeben an diesem Wochenende."
Aktuell gute Bedingungen für Polarlicht-Sichtungen
Im Moment sind alle Bedingungen erfüllt, damit Polarlicht-Sichtungen über MV wahrscheinlich zu machen:
- Der Sonnensturm ist stark genug, um die Atmosphäre der Erde auch in Norddeutschland zum Leuchten zu bringen. Ob er allerdings tatsächlich auf das Magnetfeld der Erde trifft, kann erst wenige Stunden vorher relativ sicher vorhergesagt werden.
- Der Himmel muss wolkenfrei sein. Laut Stefan Kreibohm sind in der Nacht zum Sonntag, den 5. Oktober, nur ein paar wenige Wolken am Himmel über MV zu erwarten.
- Die dritte Bedingung ist Dunkelheit. Anfang Oktober geht die Sonne beispielsweise in Schwerin gegen 7.23 Uhr auf und schon gegen 18.40 Uhr unter. So bekommen nicht nur Nachteulen die Chance auf Nordlicht-Sichtungen. Weiter entfernt von größeren Städten gibt es zudem wenig andere Lichtquellen - und damit eine höhere Wahrscheinlichkeit, Polarlichter mit bloßem Auge zu erkennen.
Sonnenstürme können für technische Störungen sorgen
Der Sonnensturm, der im Mai für Polarlichter bis in den Süden Deutschlands gesorgt hat, hatte auf der fünfstufigen G-Skala der US-Wetterbehörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) den höchsten Wert erreicht. G5 steht für einen extremen Sturm. Den Sturm, der jetzt auf dem Weg zur Erde ist, schätzt die Behörde als Sturm der Kategorie G3, einen starken Sonnensturm. Bei Weltraum-Wetterphänomenen wie diesem können auch Störungen bei GPS und Navigationssystemen auftreten, mit Folgen für den Flugverkehr, Stromnetze und die Raumfahrt.
Mehrere Meteoritenschauer und ein Komet im Oktober
Zuletzt haben im August Polarlichter und Sternschnuppen gleichzeitig viele Sternengucker in MV glücklich gemacht. Mehrere Sternschnuppen-Schauer stehen auch im Oktober an. Los geht es vom 6. bis zum 10. Oktober mit den Draconiden - die ihren Höhepunkt am 8. Oktober finden. Am 13. Oktober geht es weiter mit den Tauriden und zum Ende des Monats kommen noch die Orioniden dazu. Mitte Oktober könnte der Komet "Tsuchinshan-Atlas", auch "C/2023 A3" genannt, mit bloßem Auge am Nachthimmel sichtbar sein.