Pläne für große Cannabis-Farm in NVA-Hallen bei Anklam gestoppt
Ein Hamburger Unternehmen wollte bis zu 100 Cannabis-Clubs in ehemaligen Panzerhallen in Vorpommern den Anbau von Marihuana ermöglichen. Das Umweltministerium MV hat die Pläne nun gestoppt.
Mecklenburg-Vorpommerns Umweltministerium hat die Pläne des Unternehmens Deutsche Anbaugesellschaft (DAG) für einen ausgedehnten Cannabis-Komplex bei Anklam vorerst gestoppt. Das Vorhaben sei nicht mit dem Cannabisgesetz vereinbar, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Die Hamburger DAG wollte in Relzow in mehreren ehemaligen NVA-Panzerhallen den Marihuana-Anbau für bis zu 100 Cannabis-Clubs ermöglichen.
Anbautechnik für zahlreiche Cannabis-Clubs
"Erklärter Zweck des Konsum-Cannabis-Gesetzes ist es, kommerzielle Plantagen und vergleichbare Großanbauflächen für Cannabis auszuschließen und stattdessen einen kleinräumigen, nichtgewerblichen Eigenanbau zum Eigenkonsum durch die Mitarbeit der Mitglieder der Anbauvereinigungen zu ermöglichen", so ein Sprecher des Ministeriums. Die DAG hat bereits mehrere der insgesamt 35 Panzerhallen gepachtet. Sie will Cannabis-Clubs für eine feste Miete Anbaumodule anbieten, zu denen etwa spezielle LED-Lampen, Anbauregale und eine computergestützte Bewässerungs-, Klima- und Nährstoffanlage gehören. Nach der Cannabis-Teillegalisierung im vergangenen Jahr dürfen nicht kommerzielle Anbauvereinigungen mit bis zu 500 Mitgliedern Cannabis anbauen und zum Konsum an ihre Mitglieder abgeben.
Unternehmen will Pläne anpassen
Die DAG hält grundsätzlich an ihrem Vorhaben in Relzow fest. „Wir halten das Konzept immer noch für sinnvoll, weil hier unter besten Sicherheitsstandards produziert werden könnte“, sagte DAG-Geschäftsführer Christian Tonn der "Ostsee-Zeitung", schließlich habe das Unternehmen bereits zwei Millionen Euro investiert. Tonn deutete an, dass die DAG-Pläne angepasst werden sollen. Das Ministerium sei natürlich bereit, über einen geänderten Antrag auch neu zu entscheiden, so der Ministeriumssprecher gegenüber dem NDR.
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