Pflegerinnen und Pfleger demonstrieren vor dem Landtag
Vor dem Landtag in Schwerin haben rund 500 Pflegerinnen und Pfleger demonstriert, um auf die prekäre Situation ambulanter Pflegedienste aufmerksam zu machen.
Rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ambulanter Pflegedienste haben vor dem Landtag in Schwerin für eine flächendeckende und bezahlbare Pflege in Mecklenburg-Vorpommern demonstriert. Mit symbolischen Trauerkränzen machten sie auf die Missstände in ihrem Beruf aufmerksam und forderten mehr Solidarität mit den Beschäftigten in der Pflege, mit den Pflegebedürftigen und den pflegenden Angehörigen ein.
Protestzug zum Sozialministerium
Aufgerufen zum Protest hatte das Netzwerk "Pflege in Not MV", in dem sich zahlreiche Pflegedienste aus Mecklenburg-Vorpommern zusammengeschlossen haben. Nach der Kundgebung vor dem Landtag zogen die Demonstranten durch die Stadt zum Sozialministerium, um auch am Sitz der zuständigen Ministerin Stefanie Drese (SPD) ihre Forderungen deutlich zu machen.
Vorleistung für Lohnerhöhungen
Die Situation der Pflegedienste sei aus mehreren Gründen derzeit angespannt, wie Maik Wolk vom Netzwerk sagte. So müssten sie in Vorleistung gehen, um die ausgehandelten höheren Tariflöhne zahlen zu können. Denn die Krankenkassen beteiligen sich laut Wolk noch nicht an der Finanzierung der Lohnerhöhungen. Nach Angaben der AOK Nordost wollen die Kassen den ambulanten Pflegedienste dies aber noch in diesem Monat ausgleichen. Auch rechnen sich für die Pflegedienste weite Fahrten über Land immer weniger. Die flächendeckende Versorgung sei deshalb gefährdet. "Pflege in Not MV" setzt sich auch für die Angehörigen von Pflegebedürftigen ein, die häufig für die Kosten der Pflege aufkommen. Ambulante Pflegeleistungen würden immer teurer, so Wolk.