Pflegekräfte in MV demonstrieren für mehr Geld für ihre Branche
In mehreren Städten Mecklenburg-Vorpommerns sind heute Pflegerinnen und Pfleger auf die Straßen gegangen. Sie forderten eine bessere Finanzierung vor allem für die ambulante Pflege.
Das Netzwerk "Pflege in Not" hat heute viele Pflegerinnen und Pfleger in mindestens neun Städten in Mecklenburg-Vorpommern zu Protesten auf die Straßen geholt. Um "5 nach 12" stockte deshalb mancherorts der Verkehr. In Stralsund standen die Demonstranten auf der Kreuzung Tribseer Damm/Frankenwall, in Greifswald musste die Europa-Kreuzung für etwa eine halbe Stunde gesperrt werden. Proteste gab es unter anderem auch in Schwerin und Rostock. In der Hansestadt bildeten rund 80 Demonstranten eine Menschenkette.
Lohnkosten bereiten kleinen Pflegediensten Probleme
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer forderten auf den Kundgebungen vor allem eine bessere Refinanzierung ihrer Arbeit. Kleine Betriebe in der ambulanten Pflege hätten große Probleme mit der Auszahlung der tarifähnlichen Löhne, hieß es. Bei diesem Problem arbeiteten Bund und Krankenkassen schlecht zusammen. Zwar seien die Gehälter der Mitarbeiter gestiegen, dies habe aber zu einer teureren Pflege geführt - die von den Patienten und den Kassen bezahlt wird. Vom Bund forderten sie mehr Geld, vom Land stärkere Bemühungen gegen den Fachkräftemangel.
Kostendruck durch Pflegemittel
Die Demonstranten wiesen auch darauf hin, dass die Pflege auch durch steigende Preise teurer werde, die die Patienten für Pflegemittel und -hilfen zahlen müssen. Dafür sollten die Krankenkassen einstehen, ansonsten könnten sich immer weniger Menschen im Alter eine Pflege leisten. Wie die Internetseite des Netzwerks "Pflege in Not" ausweist, haben sich mehr als 70 Pflegedienste und -einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern mit den Forderungen solidarisch erklärt.