Das LNG-Terminal im südfinnischen Inkoo. Dort landet auch die Gaspipeline Balticconnector zwischen Finnland und Estland an. © picture alliance/dpa/Lehtikuva | Jussi Nukari Foto: picture alliance/dpa/Lehtikuva | Jussi Nukari
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AUDIO: Ostsee: Leck in Gas-Pipeline vermutlich "durch äußere Einwirkung" (4 Min)

Ostsee: Leck in Gas-Pipeline vermutlich "durch äußere Einwirkung"

Stand: 10.10.2023 20:07 Uhr

Die Pipeline Balticconnector, die Gas von Estland nach Finnland transportiert, ist nach Angaben Helsinkis wahrscheinlich durch "äußere Einwirkung" beschädigt worden.

Das Leck an der Erdgasleitung Balticconnector zwischen Finnland und Estland ist nach Auffassung der finnischen Regierung durch "äußere Einwirkung" entstanden. Nach einer vorläufigen Beurteilung sei der Schaden weder durch die normale Nutzung noch durch Druckschwankungen zu erklären, sagte Ministerpräsident Petteri Orpo am Dienstag vor der Presse in Helsinki. Es sei wahrscheinlich, dass das Leck auf äußere Einwirkungen zurückgeht. Die finnische Kriminalpolizei leitete eine Untersuchung zu dem Vorfall ein.

Grenzschutz: Deutliche Beschädigung des Rohres

Auf die Frage, ob es einen Grund für den Verdacht einer Beteiligung Russlands gebe, wich Orpo aus. Das Wichtigste sei, dass die Sache ordentlich untersucht werde. Man lebe in unruhigen Zeiten, aber es gebe keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Die Reparatur der Pipeline dürfte nun mehrere Monate dauern, wie Behördenvertreter einschätzten. Der stellvertretende Chef des finnischen Grenzschutzes, Markku Hassinen, berichtete von einer deutlichen Beschädigung des Rohres. Der Schaden scheine durch einen externen Akteur verursacht worden zu sein.

Seismologen registrieren "mutmaßliche Explosion"

Nach Angaben des seismologischen Instituts Norwegens (Norsar) wurde im Bereich der beschädigten Gaspipeline in der Nacht zum Sonntag eine "mutmaßliche Explosion" registriert. "Norsar hat am 8. Oktober 2023 um 01.20 Uhr (Ortszeit, 00.20 Uhr MESZ) eine mutmaßliche Explosion vor der finnischen Ostseeküste festgestellt", erklärte das unabhängige seismologische Institut am Dienstag auf seiner Webseite. 

Druckabfall am Sonntag bemerkt

Die Betreibergesellschaften Gasgrid (Finnland) und Elering (Estland) hatten am frühen Sonntagmorgen einen plötzlichen Druckabfall in der Leitung bemerkt. Der Gastransport zwischen den beiden EU-Ländern wurde daraufhin unterbrochen. Den Angaben zufolge ist auch das Telekommunikationskabel auf dem Grund der Ostsee zwischen Finnland und Estland beschädigt.

Pipeline seit knapp vier Jahren in Betrieb

Balticconnector verläuft durch den Golf von Finnland, einem Arm der Ostsee, zwischen Inkoo in Finnland und Paldiski in Estland und kann in beide Richtungen Gas transportieren. Vor der Abschaltung floss demnach Gas aus Finnland nach Estland. Die Pipeline wurde vor knapp vier Jahren in Betrieb genommen und soll helfen, die Gasversorgung der Region in den europäischen Markt zu integrieren.

Vor einem Jahr Nord-Stream-Pipelines gesprengt

Vor gut einem Jahr waren drei Stränge der Nord-Stream-Pipelines 1 und 2 zwischen Russland und Mecklenburg-Vorpommern gesprengt worden. Wer für den Anschlag verantwortlich ist, wurde bislang nicht geklärt. Trotz vieler Theorien tappen die Ermittler weiterhin im Dunklen. Die Anschläge hatten die Themen kritische Infrastruktur und Energiesicherheit in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Die Kapazität von Balticconnector liegt deutlich unter jener der beiden Nord-Stream-Leitungen. Sie wird vom Betreiber mit rund 2,6 Milliarden Kubikmetern pro Jahr angegeben. Die Kapazität der beiden Nord-Stream-Pipelines wurde dagegen jeweils mit rund 55 Milliarden Kubikmetern pro Jahr angegeben.

Weitere Informationen
Nord Stream 2-Gasleck in der Nähe von Bornholm aus der Luft (Archivbild) © Danish Defence Command/dpa

Ein Jahr Nord-Stream-Anschläge: Eine Chronologie

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 09.10.2023 | 17:40 Uhr

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