Offenbar Jobs in Gefahr: Streik bei Nordex in Rostock
In Rostock haben nach Polizeischätzungen rund 300 Beschäftigte des Windkraftanlagenherstellers Nordex gestreikt. Die Gewerkschaft IG-Metall hatte die rund 1.000 Beschäftigten dazu aufgerufen, weil offenbar hunderte Arbeitsplätze in Gefahr sind.
Laut Nordex sinkt der Bedarf an Zeitarbeitnehmern im kommenden Jahr, darum würden diverse Verträge nicht verlängert. Um wie viele genau es geht, wollte Nordex NDR 1 Radio MV nicht sagen. Die IG-Metall rechnet aber mit mehr als 250 wegfallenden Arbeitsplätzen. Darüber hinaus befürchtet die Gewerkschaft, dass Nordex immer größere Anteile der Produktion nach Asien auslagert und sich nicht zum Standort Rostock bekennt.
Maschinenhäuser sollen weiter in Rostock hergestellt werden
Auf NDR Anfrage hieß es dazu von Nordex, dass weiterhin der größte Anteil an Maschinenhäusern in Rostock hergestellt werden soll. Außerdem wolle der Windkraftanlagenhersteller im kommenden Jahr mehrere Millionen Euro in die Modernisierung der Fertigungsanlagen investieren.
Tarifstreit: "In der Verhandlung sind wir vorangekommen"
Derweil gibt es bei den Tarifgesprächen laut IG Metall Fortschritte. "In der Verhandlung sind wir vorangekommen. Das muss man anerkennen", sagte Gewerkschafter Stefan Schad. So habe Nordex ein Angebot gemacht. Es gebe aber noch zwei wichtige Baustellen. So würden nicht alle Mitarbeiter gleichermaßen von den vorgeschlagenen Erhöhungen profitieren. Ein Nordex-Sprecher sagte, dass Forderungen wie erneute Gehaltserhöhungen bei reduzierter Arbeitszeit, zusätzliche Einmalzahlungen oder Standortgarantien das Unternehmen zu einem "schwierigen Zeitpunkt" treffen würden.