Obst und Gemüse: Erzeuger aus MV bei internationaler Handelsmesse
Mehr als 2.600 Unternehmen aus 90 Ländern nehmen an der Messe Fruit Logistica in Berlin teil. Für das Team der "Mecklenburger Ernte" ist der Branchentreff ein wichtiger Termin.
Als einziger Teilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern stellt die Erzeugerorganisation "Mecklenburger Ernte" mit Sitz in Wittenburg bei der Fruit Logistica in Berlin aus. Das Unternehmen ist einer der größten Freilandgemüseanbauer Deutschlands und vermarktet Obst und Gemüse von 25 Unternehmen aus acht Ländern. Zuletzt machten die Westmecklenburger einen Umsatz von 220 Millionen Euro, sagt Geschäftsführer Hans-Jörg Elvers. Bei der größten Fruchthandelsmesse der Welt ist Elvers mit seinem Team in guter Gesellschaft: Mehr als 2.600 Unternehmen aus 90 Ländern kommen zum international wichtigsten Treffen der Branche.
Hohe Kosten und Bürokratie belasten die Branche
Die Stimmung der Vermarkter ist gemischt, weil die Kosten für Mitarbeiter und Energie weiter sehr hoch sind. Und die Bürokratie auf europäischer Ebene belaste obendrein, wie etwa die Kennzeichnungspflichten. Bei der Messe in Berlin geht es aber darum, mit dem Handel und Supermarktketten über Trends, Innovationen und neue Produkte zu sprechen. Es gibt jedes Jahr technische Neuerungen, neue Landmaschinen, Roboter, die das Gemüse schonend vom Feld holen oder verpacken. Künstliche Intelligenz, kurz KI, ist dabei ein großes Thema bei Früchten. Denn Schadinsekten wie die Kirschessigfliege können den Ertrag zerstören, nützliche Bestäuber-Insekten sollen aber nicht durch Pestizide vernichtet werden. Hier soll KI den Einsatz von Insektiziden effizient und nachhaltig machen - sagen Wissenschaftler und Insektenkundler in Berlin.
Preise für Obst steigen, Gemüse wird günstiger
Bei der Fruit Logistica werden bis zum Freitag 80.000 Besucher erwartet, die großen Produzenten der Welt sind alle vertreten. Und für die ist Deutschland ein attraktiver Markt, weil sich die Menschen hierzulande immer bewusster und gesünder ernähren. Gleichzeitig hält der Klimawandel - mit zu trockenen und zu nassen Phasen - die Preisentwicklung auf Trab. Da die vergangene Apfelernte gering ausfiel, gingen die Preise hoch. Teure Beeren konnten im Jahr 2024 nicht so viel abgesetzt werden, wie in den Jahren zuvor. Insgesamt sind laut Zahlen der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft die Obst-Preise im Jahresvergleich um fünf Prozent gestiegen. Gemüse hingegen wurde um etwa drei Prozent günstiger. Verbraucher seien bei hochpreisigen Produkten insgesamt zurückhaltender geworden, beobachten Branchenverbände.