"Niederdeutsch-Botschafterin" soll kulturelles Erbe stärken
Jette Bolz vom Goethe-Gymnasium in Demmin ist die erste "Niederdeutsch-Botschafterin" Mecklenburg-Vorpommerns. Sie soll dabei helfen, das kulturelle Erbe zu pflegen und Angebote bekannter zu machen.
Mecklenburg-Vorpommern hat jetzt eine offizielle Plattdeutsch-Botschafterin: Die 16-jährige Schülerin Jette Bolz aus Demmin. Am Dienstag hat sie von Bildungsministerin Simone Oldenburg ihre Urkunde bekommen. Bolz soll künftig für die niederdeutsche Sprache und Kultur werben sowie die bestehenden Angebote im Land bekannter machen. Insbesondere möchte sie junge Leute von Platt als Schulfach überzeugen, sagte Bolz im Rahmen der Auszeichnung in Schwerin. Sie selbst wurde durch ein Angebot an ihrer Grundschule für die plattdeutsche Sprache begeistert.
Eine Online-Petition als Referenz
Fast 1.800 Kinder lernen an 51 Schulen in Mecklenburg-Vorpommern Plattdeutsch. An den Gymnasien in Laage, Demmin, Stavenhagen und Dömitz kann man das Fach sogar bis zum Abitur belegen. Ernannt wurde Jette Bolz vom Beirat der Landesregierung für Niederdeutsch und Heimatpflege. Im vergangenen Herbst hatte sie mit einer Online-Petition auf sich aufmerksam gemacht. Damals stand ihr Lieblingsfach in Demmin wegen Lehrermangels auf der Kippe. Dagegen ging sie vor. Bildungsministerin Simone Oldenburg sagte, dass diese Personallücke mittlerweile geschlossen sei.
Angebote mit "Plattsnacker-Kitas" ausbauen
Darüber hinaus betonte Oldenburg, dass Jette Bolz eine "begeisterte Plattsnackerin" sei und sie damit zeige, dass auch junge Menschen große Freude an der Niederdeutschen Sprache haben könnten. Das Land wolle die Niederdeutsch-Angebote durch die Zertifizierung von "Plattsnacker-Kitas" ausbauen, den Nachwuchs fördern "und bereits die Lütten spielerisch an die niederdeutsche Sprache heranführen".