Neue Stiftung in Vorpommern will historische Bildung fördern
Die "Pommersche Stiftung für historische Bildung" mit Sitz in Greifswald will in der Region Projekte unterstützen, um Wissen über die deutsche und europäische Geschichte im pommerschen Kontext zu vermitteln. So will sie einen Beitrag zur Stärkung des Zusammenhalts in Deutschland leisten.
Kenntnisse und ein grundlegendes Verständnis der Geschichte Pommerns zu fördern, versteht die Stiftung als eine Kernaufgabe. Dies sei umso wichtiger, da mit dem Wegfall des entsprechenden landesgeschichtlichen Lehrstuhls an der Universität Greifswald eine riesige Lücke auf diesem Gebiet klaffe. Die Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Manja Olschowski, hält diesen Zustand für besorgniserregend. "Wenn ich mir das mal als Historikerin anschaue, dann würde ich sagen, ist es faktisch so, dass die Nachwuchsentwicklung zur Pommerschen Geschichte ganz klar ausgebremst wird." Und genau aus diesem Grund gibt es ihrer Ansicht nach definitiv Bedarf für die Pommersche Stiftung.
Geld für Forschungsreisen, Schul- und Museumsprojekte
Seit dem 1. April 2022 gibt es die junge Stiftung als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts. Satzungsgemäß wird sie von zwei Organen, dem Kuratorium und dem Vorstand, geleitet. Die Stiftung ist gemeinnützig tätig, politisch neutral und nicht weltanschaulich festgelegt. Für den Start stehen 100.000 Euro als Stiftungskapital zur Verfügung. Über das Jahr verteilt, sollen so mit mehreren tausend Euro zahlreiche Projekte finanziert werden. Ist ein größeres Vorhaben dabei, bemüht sich die Stiftung darum, weiteres Geld beziehungsweise weitere Zustifter einzuwerben.
Einfache Verwaltung, unkomplizierte Förderverfahren
"Wir sind wirklich sehr schlank in der Organisation. Das erleichtert natürlich die Entscheidungsprozesse. Das hilft uns an der Stelle schon sehr", sagt Olschowski. Für einen Antrag reicht es, das entsprechende Formular online auf der Webseite pommersche-stiftung.de auszufüllen. Innerhalb weniger Tage kann dann die Stiftung schon entscheiden. Interessenten müssen so nicht lange auf einen möglichen positiven Bescheid ihres Förderantrags warten.
"Historischen Bildungstag MV 2023"
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene für eine Auseinandersetzung mit ihrer lokalen Vergangenheit zu begeistern sei kein Hexenwerk. Manja Olschowski spricht da aus eigener Erfahrung. "Wenn man sich die Zeit nimmt, regionale Geschichte anschaulich und praktisch zu vermitteln, ist das unheimlich wertvoll. Das kann ich aus meiner Arbeit als Lehrerin bestätigen." Auch darum hat die Stiftung jetzt ein Vernetzungstreffen unter dem Namen "Historischer Bildungstag MV" ins Leben gerufen. Hier treffen schulische Akteure in Workshops und Vorträgen auf externe Partner, um ein gemeinsames Ziel zu verfolgen: Das Geschichtsbewusstsein nachhaltig zu stärken. "Wenn sich am Ende Interessierte für gemeinsame Projektideen finden und einen Antrag bei der Stiftung einreichen, das wäre großartig." Im selben Atemzug verspricht Manja Olschowski: Sollte der Bildungstag ein Erfolg werden, wird es diesen regelmäßig geben.