Neubrandenburg: "Power-to-Heat" soll Windkraft besser ausschöpfen
In Neubrandenburg ist eine sogenannte Power-to-Heat-Anlage eingeweiht worden. Sie nutzt überschüssigen Strom aus Windkraftanlagen, um Wärme für das Fernwärmenetz zu gewinnen.
Die Stadtwerke Neubrandenburg haben ihr Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk um eine sogenannte Power-to-Heat-Anlage erweitert. Mit dieser neuen Anlage soll mehr Strom aus erneuerbaren Energien genutzt und weniger Erdgas verbraucht werden. Drei jeweils sieben Meter hohe Elektrodenkessel sind nach Auskunft der Stadtwerke das Kernelement der Anlage. Sie sind mit Wasser gefüllt, das durch Strom aus Wind- und Solaranlagen erhitzt wird. Die erzeugte Wärme wird ins Fernwärmenetz der Stadt geleitet. Sobald die Power-to-Heat-Anlage anspringt, könne die Leistung des Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerkes (GuD-HKW) reduziert werden und der Wärme aus Ökostrom Platz machen.
Überschüssiger Strom soll genutzt werden
Kräftiger Wind und viel Sonne sorgen derzeit immer wieder dafür, dass Windkraft- und Solarstromanlagen heruntergefahren müssen, weil sie zu viel Strom erzeugen und die Übertragungsnetze zu überlasten drohen. Die Power-to-Heat-Anlage soll diesen "überschüssigen" Strom nutzen.
27.000 Haushalte am Fernwärmenetz
Der Übertragungsnetzbetreiber "50Hertz" hat die 14 Millionen Euro an Kosten für die Anlage übernommen. Für den Betrieb verantwortlich sind die Stadtwerke, die den Strom abnehmen. Deutschlandweit ist es die erste Kooperation dieser Art. Insgesamt werden mehr als 27.000 Haushalte von den Stadtwerken mit Fernwärme versorgt. Das sind rund 80 Prozent in der Stadt.