Weibliche Hände machen eine abwehrende Geste. © Eliza / photocase.de Foto: Eliza / photocase.de

Neubrandenburg: Keine Bundeshilfe für Sanierung des Frauenhauses

Stand: 09.12.2023 14:13 Uhr

Die Bundesregierung wird die Sanierung des Frauenhauses in Neubrandenburg nicht unterstützen. Rund eine halbe Million Euro Hilfe hatte sich der Kreis Mecklenburgische Seenplatte erhofft.  

Das Frauenhaus in Neubrandenburg bekommt vom Bund keine Finanzhilfe für die Sanierung. Laut Bundesregierung ist das Frauenhaus nicht förderwürdig, weil sich das Gebäude in Privatbesitz befindet und es sich nicht um einen Neubau handelt. Das teilte die Kreisverwaltung mit. Gemeinsam mit der Stadt Neubrandenburg und dem Trägerverein des Frauenhauses wollte sie die Sanierung vorantreiben.

Bei privater Sanierung steigt die Miete

Das Neubrandenburger Frauenhaus befindet sich in einem unsanierten WBS-70-Block aus DDR-Zeiten. Wann und wie es nach der Absage des Bundes saniert werden könnte, sei völlig unklar, sagte Sozialdezernent Michael Löffler. Da sich das Gebäude in privater Hand befindet, wäre eine Sanierung durch den Eigentümer möglich. Dann würde sich voraussichtlich aber die Miete, die vom Landkreis und der Stadt bezahlt wird, deutlich erhöhen.

2022 waren in MV 10.000 Frauen betroffen

2022 haben in Mecklenburg-Vorpommern rund 10.000 Frauen– viele von ihnen zusammen mit ihren Kindern - Hilfe gesucht, weil ihnen Gewalt widerfahren oder angedroht worden war. Das waren fast 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor, heißt es von der Landeskoordinierungsstelle "CORA" in Rostock.

 

Weitere Informationen
Die Arme eines Mannes halten mit Gewalt die Arme einer Frau fest. © dpa Foto: Maurizio Gambarini

Häusliche Gewalt in MV: Beratungsstellen schlagen Alarm

Gewalt gegen Frauen ist Alltag auch in MV. Doch dringend benötigte Helferinnen können ihrer Arbeit kaum noch nachkommen. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 09.12.2023 | 15:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Ein Polizist geht über den gesperrten Weihnachtsmarkt in Magdeburg. © dpa Foto: Sebastian Kahnert

Mutmaßlicher Täter von Magdeburg drohte in MV mit "Ereignissen"

Taleb A. lebte von 2011 bis 2016 in Stralsund. In einem Streit mit der Ärztekammer sprach der heute 50-Jährige damals schwere Drohungen aus. mehr