Nach Hansa-Vorfall: Verein kündigt Konsequenzen an
Nach dem Testspiel im Ostseestadion hatten Anhänger des FC Hansa Rostock in einem Zug offenbar eine Jugendgruppe angegriffen. Hansa Rostock stellte inzwischen klar, dass der Verein jegliche Form von Gewalt und Rassismus ablehne.
Eine Sprecherin des Vereins teilte mit: "Wir stehen zu dem Vorfall bereits im Austausch mit den ermittelnden Behörden und haben uns detaillierte Informationen und den aktuellen Ermittlungsstand erbeten". Weiter heißt es, je nach Erkenntnislage würde durch die Behörden dann ein Stadionverbotsverfahren angeregt werden, das der Verein dann auch einleiten würden.
Verletzte durch mutmaßlichen Angriff
Nach dem Testspiel von Hansa Rostock gegen den spanischen Europa-League-Sieger FC Sevilla (2:1) kam es am Sonnabend in einem Zug angeblich zu einem rassistisch motivierten Übergriff. Laut Polizei wurden eine Gruppe jugendlicher Migranten sowie deren Erzieherin auf der Fahrt von Rostock in Richtung Güstrow angegriffen und rassistisch beleidigt. Zwei Jugendliche und die Erzieherin seien von Hansa-Fans geschlagen worden, heißt es. An der Haltestelle Priemerburg sowie am Hauptbahnhof in Güstrow konnten Polizisten Personen kontrollieren und zum Sachverhalt befragen.
Rassistische Gesänge und Gewalt
Mehr als 20 Anhänger sollen demnach rassistische Gesänge angestimmt haben und die Gruppe von neun Migranten im Alter von 10 bis 18 Jahren beleidigt haben. Anschließend hätten vier bis fünf Angreifer auf einen 17-Jährigen eingeschlagen und ihn im Gesicht verletzt. Eine 61-jährige Erzieherin, die zur Hilfe eilte, wurde ebenfalls angegriffen. Ein 18-Jähriger erhielt einen Schlag gegen den Kopf. Die Polizei wertet zurzeit Videoaufnahmen aus und ermittelt wegen Körperverletzung und Volksverhetzung.
Pegel: "Vorfall ist unerträglich"
Die Antirassismusbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan (SPD), zeigte sich erschüttert über den Angriff. Sie sieht auch die Sportvereine in der Pflicht, entschieden gegen Rassismus vorzugehen. Christian Pegel (SPD), der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, setzt vor allem auf eine schnelle und sehr klare Reaktion des Rechtsstaates. Er bewertet den Angriff deutlich: "Dass eine Gruppe Erwachsener Minderjährige angreift, ist bereits ein feiger Akt. Dass im Raum steht, dass dies aus rassistischen Motiven geschehen ist, macht diesen Vorfall endgültig unerträglich."