Mindestlohn für Ferienjobs: Dehoga MV hat kein Verständnis
SPD-Generalsekretär Kühnert will, dass auch Minderjährige den gesetzlichen Mindestlohn von zwölf Euro bekommen. Beim Dehoga MV findet die Forderung kein Verständnis.
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat an die Regierung appelliert, die Ausnahmeregelung beim gesetzlichen Mindestlohn für minderjährige Ferienjobber umgehend abzuschaffen. So würde es auch mehr Gerechtigkeit für Ferienjobber geben, sagte Kühnert der Stuttgarter Zeitung. Es sei auch eine Frage des Respekts.
Dehoga-Chef verweist auf andere Regeln für Minderjährige
Der Chef des Hotel- und Gaststättenverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz, lehnt den Mindestlohn für minderjährige Ferienjobber ab. "Das hat nichts mit Respekt zu tun, das hat einfach was mit der Lebensrealität zu tun", sagte Schwarz auf NDR MV Live. 15- bis 17-Jährige müssten vom Gesetz her - auch durch das Jugendschutzgesetz - schon ganz anders behandelt werden als 18-Jährige. Minderjährige Ferienjobber würden in Mecklenburg-Vorpommern in der Gastronomie etwa zehn Euro pro Stunde verdienen, sagte Schwarz weiter.
DGB Nord fordert Mindestlohn für Jugendliche
Ingo Schlüter, stellvertretender Vorsitzender des DGB Nord, unterstützt die Forderung von Kühnert, die Ausnahmeregelung bei der Bezahlung des Mindestlohns abzuschaffen. Auf NDR MV Live stellte Schlüter die Frage, wo solle der Unterschied sein zwischen einer 17-Jährigen und einem 18-Jährigen bei der Erfüllung der Aufgaben. Schlüter sagte weiter, es sei inakzeptabel, dass die Arbeitgeber diese Lücke im Gesetz für sich nutzen. Der Jugendschutz beziehe sich im wesentlichen auf die Arbeitszeiten. Die Arbeitsleistungen seien die Gleichen, so Schlüter.