Millionenschäden nach Windradbränden: Windpark bei Sarow öfter betroffen
Erst ein Windrad bei Greifswald, dann schon wieder eines in der Nähe von Demmin: In Mecklenburg-Vorpommern musste die Feuerwehr zwei Anlagen kontrolliert abbrennen lassen. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund vier Millionen Euro.
In Ganschendorf einem Ortsteil von Sarow südlich von Demmin ist am Dienstag schon wieder ein Windrad in Flammen aufgegangen. Durch den Brand entstand dort ein Sachschaden von rund 1,5 Millionen Euro. Die Feuerwehr hatte den Brandort abgesperrt, konnte das Windrad aber nur kontrolliert abbrennen lassen. Verletzt wurde niemand.
Bereits dritter Vorfall im Windpark bei Sarow
In diesem Windpark bei Sarow war es bereits der dritte derartige Zwischenfall. In dem Park hatte es auch schon 2022 und 2015 gebrannt, erklärte Thomas Gebel, der Amtswehrführer des Amtes Demmin-Land. 2022 war demnach ein Maschinenhaus nach einem technischen Defekt kontrolliert abgebrannt. 2015 soll ein Blitz ein Maschinenhaus in Brand gesetzt haben.
Monteure alarmierten die Feuerwehr
Zuvor war in der Nähe von Greifswald eine Windkraftanlagen-Gondel abgebrannt. Unmittelbar vor dem Vollbrand waren noch Monteure per Fahrstuhl zum Maschinenhaus hochgefahren. Sie hätten etwas gerochen, seien umgekehrt und hätten die Feuerwehr alarmiert, sagte am Mittwoch der zuständige Betriebsführer Kristian Brunck. Die Anlage war demnach nicht am Netz, sondern stand nach der Behebung von Fehlermeldungen erst wieder kurz davor, erneut in Betrieb zu gehen.
2,5 Millionen Euro Schaden am Windrad in Hinrichshagen
Nach Angaben des Betreibers handelte es sich bei dem Vorfall um eine 3-MW-Anlage aus dem Jahr 2015. Die Rotornabenhöhe von 94 Metern ließ keine Löscharbeiten zu - auch hier konnte die Gondel nur kontrolliert abbrennen. Trotzdem waren mehr als 30 Einsatzkräfte am Brandort. Die Ursache für den Brandausbruch müsse noch durch Gutachter geklärt werden, sagte Brunck. Johann-Georg Jaeger, der Vorsitzende des Landesverbandes Erneuerbare Energien, erklärte bei NDR MV Live, dass die Kombination aus Feuchtigkeit und Strom derartige Brände auslösen könne. Sofern der Turm und das Fundament in Hinrichshagen stehen bleiben können, geht es dort um einen Schaden von etwa 2,5 Millionen Euro.
Sicheren Abstand zu Wohngebieten halten
Angesichts der beiden Brände, die Windrad-Experten als "ärgerliche Zufälle" bezeichnet haben, meldete sich auch die Politik zu Wort. Der energiepolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion in MV, David Wulff, sagte: "Die Sicherheit der Anlagen muss oberste Priorität haben. Brände wie dieser unterstreichen die Dringlichkeit, Windräder nicht zu dicht an Wohngebieten zu errichten." Seine Partei stehe hinter dem Ausbau erneuerbarer Energien, allerdings nicht auf Kosten der Sicherheit und der Lebensqualität der Menschen.