Mehr Biber in MV: Nützliche Nager sorgen auch für Ärger
Überflutete Äcker, bedrohte Bahndämme oder Deiche - Biber sorgen immer wieder für Konflikte. Inzwischen ist der Bestand im Nordosten deutlich angewachsen.
In Mecklenburg-Vorpommern leben immer mehr Biber: Laut Umweltministerium sind es derzeit rund 4.500 Tiere - fast doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Die Bestände sind den Angaben zufolge in Gebieten mit einer flächendeckenden Besiedlung der Tiere seit einigen Jahren stabil oder leicht rückläufig. Dazu zählten etwa die Einzugsgebiete der Peene und der Warnow. In anderen Ausbreitungsgebieten etwa auf Rügen oder in Nordwestmecklenburg wachse der Bestand hingegen.
Kosten für Schäden nehmen zu
Durch ihre Staudämme sorgen sie immer wieder für Schäden. Allein in der Region um Anklam beliefen sich die Kosten für Biberschäden im vergangenen auf mehr als 165.000 Euro, heißt es vom Wasser- und Bodenverband Untere Peene. Landesweit lägen die Kosten bei 600.000 Euro. "Tendenz steigend. Es gibt zwar immer noch zwei oder drei Wasser- und Bodenverbände, die noch überhaupt keinen Biber haben, aber ansonsten ist er eben flächendeckend in unserem Land angekommen", so Geschäftsführer Jens Uhthoff.
Positiver Einfluss auf Biodiversität und Gewässer
Naturschützer weisen auf den positiven Einfluss der Tiere etwa auf die Artenvielfalt oder den Wasserhaushalt in der Landschaft hin und beklagen verbotene Eingriffe gegen die Tiere in Schutzgebieten. Laut Naturschutzbund handelt es sich beim Biber um eine Schlüsselart. Er könne einen Lebensraum gestalten und damit den Weg öffnen für andere Tierarten. Nach Bibermanier gestaltete Flüsse böten besten Hochwasserschutz. Umweltminister Till Backhaus (SPD) will sich am kommenden Mittwoch in Anklam mit Behördenvertretern und Landräten treffen, um über Biber zu sprechen.