Mangel an OP-Besteck: Keine Operationen in Asklepios-Klinik Pasewalk

Stand: 30.11.2023 16:48 Uhr

Mindestens bis Ende der Woche fallen im Asklepios-Klinikum in Pasewalk Operationen aus. Es ist nicht genug steriles Operationsbesteck vorrätig.

Die Situation im Asklepios-Klinikum in Pasewalk scheint dramatischer als vom Konzern dargestellt. Seit sechs Wochen werde dort so gut wie gar nicht operiert, heißt es aus dem Umfeld der Klinik. Zu dem Zeitpunkt wurde die Sterilisationsabteilung im Asklepios-Klinikum geschlossen. Die Reinigung des OP-Bestecks wurde zu einer Tochterfirma in Hamburg ausgelagert. Laut Konzern funktioniere das wegen logistischer Schwierigkeiten nicht reibungslos. Nach Informationen des NDR bedeutet das, dass im Klinikum so gut wie gar nicht mehr operiert wird. Normalerweise werden in Pasewalk 20 bis 25 Patienten täglich operiert.

Neue Sterilisationsabteilung in Schwedt geplant

Die Schließung der Sterilisationsabteilung begründet Asklepios mit "überraschenden und erheblichen Krankheitsfällen". Außerdem wolle man Synergien schaffen. Nach Informationen der Gewerkschaft ver.di plant Asklepios im brandenburgischen Schwedt eine zentrale Sterilisationsabteilung. Die muss aber erst noch gebaut werden.

Reinigung in Hamburg - logistischer Aufwand zu groß

Weil die Reinigung des OP-Bestecks intern nicht mehr möglich war, sei der Dienst nach Hamburg ausgelagert worden. Das habe aber wegen des logistischen Aufwands nicht reibungslos funktioniert, sagte Asklepios-Sprecher Mathias Eberenz. Deswegen würden Not-OPs momentan nur mit geliehenem Besteck durchgeführt, so NDR Reporterin Annette Ewen bei NDR MV Live. Sie hat mit einem Mitarbeiter der Klinik gesprochen. Außerdem würde das Material, was nach Hamburg geschickt wird, nicht zurückkommen beziehungsweise in einem qualitativ minderwertigem Zustand.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 30.11.2023 | 17:00 Uhr

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