MV gedenkt der Opfer des 7. Oktober

Stand: 07.10.2024 16:08 Uhr

Mit einem Gottestdienst in Schwerin wurde in Mecklenburg-Vorpommern der Opfer des Massakers der Hamas in Israel vom 7. Oktober 2023 gedacht. Sowohl Mitglieder beider Jüdischen Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern als auch Vertreter aus Politik und Gesellschaft fanden sich in der Schweriner Synagoge ein.

Dieses vergangene Jahr war für die Juden auch in MV ein Jahr voller Schmerz, da waren sich Janina Kirchner von der Schweriner Gemeinde und Juri Rosov aus Rostock einig. In der Schweriner Synagoge haben sich am Montag zu einem Gottestdienst unter anderem Landesrabbiner Yuri Kadnykov, der Vorsitzende des jüdischen Landesverbandes, Juri Rosov, Maria Schümann als Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit in MV und Carl Kressmann, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft sowie Vertreter aus Politik und Gesellschaft versammelt, um der Opfer des Hamas-Terrors von vor einem Jahr zu gedenken.

Schwesig: "Deutschland steht an der Seite Israels"

In ihrem Statement setzte sich Manuela Schwesig, die noch bis November Bundesratspräsidentin ist, für die Freilassung der Geiseln ein, die noch immer festgehalten werden. Zugleich betonte Schwesig, Deutschland stehe an der Seite Israels, dessen Existenzrecht nicht infrage gestellt werden dürfe. "Gleichzeitig ist es unsere Aufgabe, jüdisches Leben in Deutschland zu fördern und zu schützen. Für Antisemitismus gibt es keinen Platz in unserer Gesellschaft."

Jüdische Gemeinden leben in MV "relativ sicher"

Juri Rosov sprach auch von großer Enttäuschung. Habe doch die anfänglich Empathie mit Israel, mit den Juden sehr schnell nachgelassen und es werde zu oft vergessen, wer am 7. Oktober Täter und wer Opfer war und bis heute ist. Im Gespräch mit NDR 1-Radio MV hoben sowohl Juri Rosov als auch Janina Kirchner hervor, dass sich die Juden trotzdem in MV recht sicher fühlen, vergleichbare antisemitische Vorfälle wie in anderen Bundesländern blieben hier weitgehend aus. Die jüdischen Gemeinden in Rostock und Schwerin kommen zusammen auf etwa 1.200 Mitglieder.

Weitere Informationen
Die Rotklinkerfassade der Synagoge in Schwerin © NDR Foto: Axel Seitz

Neue Sicherheitskonzepte für Jüdische Gemeinden noch nicht umgesetzt

Für die in MV lebenden Juden gibt es derzeit laut Innenminister Pegel keine konkrete Gefährdungslage. mehr

Der Davidstern ist in einem Fenster einer Synagoge in Schwerin zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Jens Büttner

Antisemitismus-Konferenz beklagt großes Unwissen über Judentum

In Schwerin ging es heute um die Frage, was gegen antisemitische Vorfälle im Land getan werden kann. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 07.10.2024 | 19:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Das Logo der Firma Deutsche Bogenn GmbH Rohrwerk ist an einem Zaun im Hafen "Port Mukran" angebracht. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild Foto: Stefan Sauer

Insolvenzantrag für Rohrhersteller Deutsche Bogenn in Mukran

Krankenkasse fordert Sozialbeiträgen in Höhe von rund 80.000 Euro. Ein vorläufiger Insolvenzverwalter ist eingesetzt. mehr

Ein Blick von oben auf den leeren Plenarsaal des Deutschen Bundestages im Reichstag. © dpa Foto: Kay Nietfeld

MV wählt: Bundestagswahl 2025

Am 23. Februar 2025 ist Bundestagswahl. Hier finden Sie Infos zur Wahlkreisen, Personen und Ergebnissen in MV. mehr