Laut gegen Angst: Bunter Protest in Schwerins Innenstadt
Vor dem Landtag in Schwerin haben heute rund 150 Menschen gegen Queerfeindlichkeit demonstriert. Zu dem Protest aufgerufen hatte der Landesverein des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD Queer MV).
Gegen Angriffe und Hass auf Menschen, die in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung oder außerhalb des traditionellen Familienbildes leben, haben heute nach Angaben der Polizei rund 150 Menschen auf dem Alten Garten in Schwerin protestiert. Auch Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel, Sozialministerin Stefanie Drese sowie die Bundestagsabgeordnete Reem Alabali-Radovan (alle SPD) waren vor Ort.
Queerfeindliche Vorfälle landesweit
Der Vorsitzende des LSVD Queer MV, Sebastian Witt, erinnerte bei der Demonstration an queerfeindliche Vorfälle der jüngeren Vergangenheit: Mehrmals sind schon Regenbogenflaggen vom Bahnhof in Neubrandenburg gestohlen worden, einmal haben Unbekannte dort sogar eine Hakenkreuzflagge gehisst. In Rostock wurde eine Bank in Regenbogenfarben zerstört, in Schwerin haben Unbekannte die Büros queerer Vereine mit transfeindlichen Stickern beklebt. Dazu erklärte die Sozialministerin Drese: "Damit soll LSBTIQ*-Personen gezielt das Gefühl von Sicherheit geraubt werden." Sie hob hervor, dass solche Taten mehr seien, als ein bloßer Angriff auf queere Personen: "Vielmehr sind sie ein Angriff auf unser demokratisches und freiheitliches Mecklenburg-Vorpommern als ein Land, in dem jede und jeder sicher und selbstbestimmt so leben und lieben kann, wie er oder sie es möchte."
Laut gegen Angst
Der LSVD Queer MV wollte mit der Demonstration ein Zeichen gegen Ausgrenzung setzen. Die Demonstration sollte laut, bunt und vor allem sichtbar sein. Niemand solle Angst davor haben, sich frei zu entfalten. Im Anschluss an eine Kundgebung auf dem Alten Garten zogen die Teilnehmer mit bunten Fahnen durch die Schweriner Innenstadt zur Abschlusskundgebung auf dem Altstädtischen Markt.