Stand: 13.03.2015 14:09 Uhr

Landtag stützt Backhaus-Pläne für Nothafen

Eine Luftaufnahme zeigt den Nothafen Darßer Ort © dpa
Könnte zugunsten eines neuen Hafens in Prerow weichen: der Nothafen Darßer Ort.

Der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern hat sich mit großer Mehrheit hinter die Pläne von Umweltminister Till Backhaus (SPD) für einen neuen Nothafen in Prerow auf dem Darß gestellt. In einem gemeinsamen Antrag sprechen sich SPD und CDU, Linke und Grüne auch dafür aus, den bisherigen Nothafen am Darßer Ort zu schließen. Der Beschluss des Landtags gibt Backhaus Rückendeckung für Verhandlungen und Gespräche in der Gemeinde. In Prerow stößt der Inselhafen weiter auf Bedenken, in gut einer Woche soll es dazu in dem Ostseebad eine Einwohnerversammlung geben. Außerdem ist Ende April ein erneuter Bürgerentscheid geplant.

Teure Ausbaggerung

Backhaus musste der Debatte im Landtag wegen Krankheit fernbleiben, seine vorbereitete Rede hielt Finanzministerin Heike Polzin (SPD). Das Ziel der Landesregierung ist es, einen seit Jahren schwelenden Streit um den Nothafen und Alternativen zu beenden. Der bisherige Nothafen am Darßer Ort liegt inmitten des wertvollen Naturparks und ist gerade im Sommer durch Freizeitsegler überlaufen. Naturschützer hatten das immer wieder moniert. Außerdem muss seine Fahrrinne auch für die dort stationieren Seenotretter wieder ausgebaggert werden - das ist teuer und aufwändig. Nach Angaben von Backhaus sind seit 1990 Kosten von 2,5 Millionen Euro entstanden. Allerdings kann ein Nothafen an der Küste nicht einfach schließen. Auf der Route zwischen Rostock und Stralsund ist ein Anlaufpunkt zwingend nötig.

Seenotkreuzer bald an längster Seebrücke?

Der Umweltminister will eine Alternative. In Prerow soll am Ende der dann ausgebauten Seebrücke ein Inselhafen mit 13 Liegeplätzen für Segler entstehen, auch Fischer sollen dort anlegen. Der Inselhafen ist dann auch Standort des Seenotkreuzers. Umgeben ist der Inselhafen von Steinmolen. Das Land will der Gemeinde die Zustimmung durch finanzielles Engagement erleichtern. Die geschätzten Kosten von zwölf Millionen Euro will das Land übernehmen, ebenso die Folgekosten. Allerdings: Vor 2020 sei der neue Ersatzhafen nicht fertig - auch wegen der Genehmigungsverfahren. Allein die Seebrücke wäre dann mit einer Länge von 530 Metern die längste im Ostseeraum.

Auch die Prerower haben mitzureden

In der Debatte erklärten die Fraktionen, sie seien zuversichtlich, dass es dieses Mal eine Lösung gibt. Der CDU-Abgeordnete Jürgen Seidel sagte mit Hinweis auf Backhaus, wenn die Landesregierung "ihre Geheimwaffe" einsetze, "muss das schon klappen". Und weiter: "Das wird Till schon machen." Der Umweltminister ließ mitteilen, dass das letzte Wort über den Hafen die Einwohner Prerows hätten. Die hatten in der Vergangenheit einen Hafen in ihrem Ort bereits abgelehnt.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 13.03.2015 | 15:00 Uhr

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