Land gewährt Rostocker Neptun Werft Millionen-Bürgschaft
Die rot-rote Landesregierung hilft der Neptun Werft in Rostock bei der Absicherung eines Großauftrags. Nach Informationen des NDR geht es um eine Landesbürgschaft in Höhe von 80 Millionen Euro.
Die zur Meyer-Werft im niedersächsischen Papenburg gehörenden Neptun-Schiffbauer können mit Hilfe des Landes rechnen. Weil die Banken Staatsgarantien für den Bau von zehn Flusskreuzfahrtschiffen verlangen, springt Finanzminister Heiko Geue (SPD) ein. Das Land garantiert einen Großteil der gesamten Auftragssumme von 100 Millionen Euro. Konkret: Es ist eine Bürgschaft über 80 Millionen Euro geplant. Geue und Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) haben sich dafür am Dienstag grünes Licht vom Kabinett geholt.
Kein Wiedereinstieg in die Kreuzfahrtbranche
Beide Minister betonen, dass die Bürgschaft kein groß angelegter Wiedereinstieg in den Bau von Kreuzfahrtschiffen sei. Es gehe vielmehr darum, in den kommenden beiden Jahren Beschäftigung auf der Neptun Werft abzusichern und die rund 430 Mitarbeiter zu halten. Später soll dann der südliche Teil des militärischen Marine-Arsenals von Neptun und dem belgischen Unternehmen Smulders für den Bau von Konverter-Plattformen für Windkraft auf See genutzt werden. Der Bau der zehn Flusskreuzfahrer für das norwegische Unternehmen Viking Cruises dient als "Brücke". Ein Sprecher der Meyer-Werft in Papenburg wollte sich zu dem Auftrag auf Anfrage nicht äußern.
Land hofft noch auf Beteiligung des Bundes
Geue will die Bürgschaft in zwei Wochen im Finanzausschuss des Landtags einbringen und dann im Rahmen des Landeshaushalts unter Dach und Fach bringen. Die Zeit drängt. Bis zum Jahresende muss die Finanzierung stehen. Das Land hofft noch auf eine Beteiligung des Bundes, diese ist bisher aber nicht in Sicht. Eine Gewährung der millionenschweren Staatsgarantie über das Werften-Fördergesetz ist offenbar nicht möglich, weil der Bürgschaftsrahmen durch die Hilfen für die insolvente Genting-Gruppe ausgeschöpft ist. Das Land hat durch die Pleite nach bisherigen Angaben etwa 300 Millionen Euro verloren.