Land bucht 875 Millionen Euro aus Corona-Schutzfonds zurück
Mecklenburg-Vorpommern hat zur Bewältigung der Corona-Krise weniger Kredite aufgenommen als geplant. Das gesparte Geld kann nun an den Bund zurückgezahlt werden. Das bremst die Schuldenlast.
Als im Jahr 2020 die Corona-Pandemie das öffentliche Leben weitgehend lahmlegte, plante die Landesregierung 2,85 Milliarden Euro an Krediten ein, um Herr der Lage zu werden. Mit dem Geld sollte der Zusammenbruch des Gesundheitssystems und der Wirtschaft verhindert werden. Gebraucht wurden von der Summe letztlich aber nur 1,98 Milliarden Euro. Das übrige Geld, nämlich 875 Millionen Euro, wurde damals zwar unter "Schulden" verbucht, tatsächlich aber als Kredit nie abgerufen. Besagte 875 Millionen Euro verschwinden nun wieder aus der Schulden-Bilanz, weil der MV-Schutzfonds abgewickelt wird.
Finanzminister spricht von "Rekordtilgung"
Mecklenburg-Vorpommerns Finanzminister Heiko Geue (SPD) spricht in diesem Zusammenhang von einer "Rekordtilgung". Fakt ist: Durch die Rücküberweisung sinkt die Gesamtverschuldung um etwa sieben Prozent auf nun noch 11,36 Milliarden Euro. Zusätzlich wird die Zinslast um etwa 30 Millionen Euro im Jahr vermindert und die Tilgungsrate für den sogenannten MV-Schutzfonds kann von jährlich 142 auf knapp 100 Millionen Euro reduziert werden.
Pessimistischer Blick in die Zukunft
Geue verkündete darüber hinaus, dass der Überschuss, der im vergangenen Jahr erwirtschaftet werden konnte, nämlich 184 Millionen Euro, für die Sanierung von Schulen eingesetzt werden solle. Mit Blick auf 2024 äußerte sich Geue eher pessimistisch. Er würde sich wundern, so der Minister, wenn es Ende dieses Jahres überhaupt einen Überschuss gäbe.