LAGuS-Bericht 2022: Corona, Grippe und Gewässerqualität
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) hat den Jahresbericht für 2022 herausgegeben. Es war das Jahr mit den bislang meisten Coronainfektionen, aber auch die Grippewelle und die Gewässerqualität haben das Amt beschäftigt.
2022 war das dritte Jahr der Coronapandemie. Durch die Omikron-Variante konnte sich das Virus noch schneller ausbreiten: Im vergangenen Jahr wurden alleine in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 596.000 Infektionen gemeldet. 1.129 Menschen sind in dem Jahr an oder mit Covid-19 gestorben. Über das Jahr gewann das Thema Impfung immer mehr an Bedeutung. 2022 galten bereits mehr als 74 Prozent der Menschen im Land als grundimmunisiert.
Quarantäne-Entscheidungen im Fokus
Im Zusammenhang mit Corona war jedoch vor allem die Antragsflut zur Quarantäne-Entschädigung eine große Herausforderung für das Amt. Das Gesundheitsamt hat bei Kontaktpersonen oder natürlich auch Coronainfektionen eine Quarantäne verordnet. Dann konnten Arbeitnehmer nicht arbeiten. Aber auch wenn zum Beispiel die Kita des Kindes geschlossen war, erschwerte das den Menschen die Arbeit. Zum Teil habe die Bearbeitung eines Antrages mehr als ein Jahr gedauert. "Vor der Pandemie hat ein Mitarbeiter bzw. eine Mitarbeiterin so im Durchschnitt zehn Fälle im Jahr bearbeitet, und jetzt waren wir zwischenzeitlich bei 85.000 Fällen, haben 50 Leute dort eingesetzt, die dann eben die Entschädigung ausgezahlt haben für die Arbeitgeber, die in der Zeit natürlich auf ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zugreifen konnten", erklärte die Sozialministerin, Stefanie Drese (SPD).
Grippe traf vor allem Schul- und Kitakinder
Von der Grippewelle im November und Dezember waren laut dem Bericht vor allem Schul- und Kitakinder betroffen. 12.000 Grippefälle bedeuten mit Abstand den höchsten Wert seit zehn Jahren. Auch bei Hepatitis E und B gab es einen leichten Anstieg, der laut Heiko Will, dem Ersten Direktor des LAGuS, jedoch nicht als beunruhigend anzusehen ist.
Wasserqualität in MV auf hohem Stand
Das LAGuS ist ebenfalls dafür zuständig, die Wasserhygiene im Land zu analysieren. Die Gewässerproben 2022 haben, wie auch schon im Vorjahr, gezeigt, dass die Gewässer in Mecklenburg-Vorpommern eine sehr gute Qualität haben. Von knapp 500 Seen wurden 87,6 Prozent als "ausgezeichnet" eingestuft, 8,1 Prozent als "gut" und nur 1,4 Prozent gelten als "mangelhaft". "Das heißt, die Kommunen achten sehr genau darauf, dass es keine Einleitungen gibt, das ist ja auch ein wichtiger Tourismusfaktor für uns", kommentierte Will. Das Wasser sei zwar recht warm, Vibrionen-Fälle habe es aber noch keine gegeben. Die Badesaison laufe prächtig. Im Plauer See und auch im Mürtzsee bei Neustrelitz gab es allerdings schon Blaualgen.