Kohlenmonoxid-Vergiftung auf Usedom: Hinweise auf Wartungsfehler
Nach der tödlichen Kohlenmonoxid-Vergiftung eines Hotelgastes auf Usedom haben Ermittler die Heizungsanlage in den Blick genommen. Demnach gab es Störungen. Die Schuldfrage ist bislang gänzlich offen.
Ein Sachverständiger habe sich das Blockheizkraftwerk angesehen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund. Demnach können Wartungsfehler zumindest nicht ausgeschlossen werden. "Es hat Störungen im Betrieb dieser Anlage gegeben", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft hinsichtlich der Heizungsanlage. Es gebe auch Hinweise auf Störungsmeldungen, die in der Vergangenheit aufgetreten seien.
Vorwurf der fahrlässigen Tötung möglich
Es müsse geklärt werden, wie viele derartige Meldungen es gegeben habe, wann und ob etwas veranlasst wurde. Wenn sich der Verdacht von Wartungsfehlern konkretisiere, liefe es auf den Vorwurf der fahrlässigen Tötung hinaus. Wen gegebenenfalls eine Schuld treffen könnte, sei noch gänzlich offen. Zunächst müsse etwa geklärt werden, wie die Wartung konkret ablief und was bei auftretenden Störungsmeldungen erfolgt sei.
Tödlicher Unfall in Usedomer Hotel
Vergangene Woche hatten nach Polizeiangaben Hotelangestellte einen 56-jährigen Gast und eine 52-Jährige bewusstlos in dem Hotel gefunden. Die Frau musste zur Behandlung in eine Spezialklinik geflogen worden. Für den Mann kam die Hilfe zu spät. Beide stammen laut Polizei aus Bayern. Sechs weitere Menschen hatten sich den Angaben zufolge wegen Übelkeit und Schwindel gemeldet und waren in Krankenhäuser gebracht worden.