Kohlenmonoxid-Unfall in Heringsdorf: Suche nach Ursache läuft
Nach dem Kohlenmonoxid-Unfall mit einem Toten in einem Usedomer Hotel sind noch immer viele Fragen offen. Nun sollen Sachverständige herausfinden, wie genau das Kohlenmonoxid überhaupt in die Hotelzimmer kommen konnte.
Am Dienstagvormittag trat im Strandhotel Ostseeblick in Heringsdorf (Landkreis Vorpommern-Greifswald) eine erhöhte Konzentration Kohlenmonoxid aus. Mehrere Menschen mussten verletzt aus dem Gebäude gebracht werden. Für einen 56 Jahre alten Hotelgast kam jedoch jede Hilfe zu spät. Das bestätigten Einsatzkräfte vor Ort NDR MV. Eine 52-jährige Frau, die sich ebenfalls in dem Hotel befand, wurde den Angaben zufolge in ein Spezial-Krankenhaus nach Berlin verlegt. Beide Personen haben die deutsche Staatsangehörigkeit und kommen aus dem Landkreis Bad Kissingen in Bayern.
Kohlenmonoxidmelder schlug an
Nach Polizeiangaben hatten Hotelangestellte zwei bewusstlose Menschen in einem Hotelzimmer gefunden, woraufhin der Rettungsdienst alarmiert wurde. Ein Kohlenmonoxidmelder an der Ausrüstung der Einatzkräfte habe vor Ort angeschlagen. Das Gebäude sei dann evakuiert worden. Insgesamt hätten sich mehr als 50 Menschen in dem Hotel aufgehalten.
Feuerwehr mit "schwerem Atemschutz" im Einsatz
Andreas Räsch, Gemeindewehrführer Heringsdorf, sagte NDR MV zum Einsatz: "Vor der Ankunft haben wir mit dem Rettungsdienst Kontakt aufgenommen. Die haben uns gesagt, es sind erst einmal zwei Personen zu retten - in einem Zimmer und auf dem Hausflur - und sind dann unter schwerem Atemschutz vor gegangen und haben die Personen gerettet bzw. die zweite Person geborgen, weil die schon verstorben war."
Kriminalpolizei sichert Spuren vor Ort
Das farb-, geruch- und geschmacklose Gas Kohlenmonoxid wirkt in höheren Konzentrationen als starkes Atemgift. Nach bisherigen Erkenntnissen war das Gas im Keller des Hauses ausgetreten. Zur genauen Ursache liegen derzeit noch keine Erkenntnisse vor. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Bürgermeisterin spricht von Tragödie
Nach dem tödlichen Notfall hat sich die Bürgermeisterin von Heringsdorf bestürzt gezeigt. "Das ist ein erschütternder Unglücksfall", sagte Laura Isabelle Marisken vor Ort. Sie sprach von einer Tragödie. "Wir sind hier alle tief betroffen. Das ist eine sehr beklommene Stimmung." Nach Aussage Mariskens war das Gebäude am Nachmittag wieder zugänglich. Gäste könnten ihre Sachen holen, um abzureisen.