Kiellegung in Wolgast: Pistorius fordert weitere Fregatten

Stand: 03.06.2024 15:18 Uhr

Im Rahmen des teuersten Schiffbaus der Deutschen Marine werden die bislang größten Kampfschiffe entstehen. Bei der ersten Kiellegung In Wolgast forderte Verteidigungsminister Boris Pistorius am Montag weitere Fregatten der Klasse F126.

Eine Computersimulation des Mehrzweckkampfschiffes MKS 180 auf dem Meer. So sollen die neuen Fregatten F126 aussehen. © picture alliance/dpa/Damen Shipyards | Damen Shipyard Foto: Damen Shipyards
"Die F126 kann Ziele unter Wasser, auf dem Wasser und in der Luft mit modernsten Waffen bekämpfen", sagte Pistorius

In der Peene-Werft in Wolgast (Landkreis Vorpommern-Greifswald) ist rund sechs Monate nach Baubeginn die erste von vier Fregatten des Typs 126 auf Kiel gelegt worden. Das erste Schiff wird künftig den Namen "Niedersachsen" tragen. In vier Jahren, wenn die Fregatte in Wilhelmshaven stationiert werden soll, wird es das größte Kampfschiff der Deutschen Marine sein. Es ist mehr als 160 Meter lang - bis zu knapp 200 Männer und Frauen können darauf eingesetzt werden. Den Termin in der Werft nutzte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), um den Bau weiterer Fregatten zu fordern. Er sagte: "Wir brauchen sechs und nicht nur vier von diesen Fregatten."

Pistorius will jetzt weiter investieren - Schwesig auch

Pistorius betonte: "Zeitenwende bedeutet, dass wir jetzt, heute, nicht morgen und nicht übermorgen in die Flotte der Zukunft investieren müssen." Mit insgesamt sechs Fregatten dieses Typs werde die Marine nicht nur einsatzfähig, sondern auch durchhaltefähig sein. Auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Industriepartner des Projekts waren vor Ort und schlugen mit einem Hammer Nägel in das Kiellegungsbrett. Der Bau zweier zusätzlicher Fregatten "wäre ein wichtiges Signal für die Marine, für den militärischen Schiffbau und auch für diesen Standort", sagte Schwesig. "Wir sind gut gerüstet und bereit, die Fertigung komplett hochzufahren", sagte der Vorstandsvorsitzende der NVL Group, Tim Wagner.

Vier Fregatten bestellt, Option auf zwei weitere

Unter Federführung der niederländischen Werft Damen Shipyards sollen in Wolgast, Kiel und Hamburg zunächst vier der Schiffe gebaut werden. Auch Blohm+Voss ist an dem Projekt beteiligt. Nach offiziellen Angaben ist es der bisher teuerste Schiffbau der Deutschen Marine. Die Kosten für alle vier Schiffe liegen bei mehr als fünf Milliarden Euro. Es gibt bereits eine Option darauf, dass noch zwei weitere Fregatten dazukommen.

Anpassungsfähig durch Modulbauweise

"Die F126 kann Ziele unter Wasser, auf dem Wasser und in der Luft mit modernsten Waffen bekämpfen", erklärte Pistorius. Laut Bundeswehr sollen die Schiffe "Allrounder für die Marine werden". Demnach könnten sie auch über längere Zeiträume überall auf der Welt eingesetzt werden, beispielsweise um Embargos zu überwachen oder deutsche Staatsbürger aus Krisensituationen zu retten. Durch eine Modulbauweise können die Schiffe an ihre jeweilige Mission angepasst werden - etwa mit spezieller Ausrüstung für die U-Boot-Jagd oder für Einsätze gegen Piraterie. Ein einzelner Schiffstyp habe solch ein breites Aufgabenspektrum bisher nicht erfüllen können, heißt es von der Marine. 

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Eine Computersimulation des Mehrzweckkampfschiffes MKS 180 auf dem Meer. So sollen die neuen Fregatten F126 aussehen. © picture alliance/dpa/Damen Shipyards | Damen Shipyard Foto: Damen Shipyards

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Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 03.06.2024 | 19:30 Uhr

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