Kein Wohnsitz mehr an Seenplatte: Clan-Chef Remmo wieder in Berlin
Für knapp zwei Jahre war Issa Remmo in der Gemeinde Grabowhöfe gemeldet. Der Chef des berüchtigten Remmo-Clans aus Berlin scheint der Seenplatte inzwischen aber den Rücken gekehrt zu haben.
Clanchef Issa Remmo lebt nicht mehr im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Das hat eine gemeinsame Recherche des Internetportals "Wir sind Müritzer" und des NDR ergeben. Dementsprechend muss sich der Landkreis auch nicht mehr mit seinem Einbürgerungsverfahren beschäftigen.
Staatsbürgerschaft beantragt
Vor etwa zwei Jahren hatte sich Issa Remmo in der Gemeinde Grabowhöfe mit seinem Wohnsitz angemeldet. Der wurde ihm aberkannt, weil es in dem von ihm gemieteten Haus weder Strom noch Wasser gab - Zustände, die das Bewohnen unmöglich machen. Remmo meldete sich erneut erfolgreich an. Dann beantragte er im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte die deutsche Staatsbürgerschaft. Im Sommer hat ihm dann sein Vermieter gekündigt, warum ist nicht bekannt. Einen neuen Wohnsitz konnte er nicht nachweisen und damit hatte er auch keine Meldeadresse mehr. Jetzt ist er wieder in Berlin und wird dort einen neuen Einbürgerungsantrag stellen müssen.
Vollmundige Ankündigung: Riesenrad nach Londoner Vorbild
In einem Interview hatte Remmo angegeben, in Grabowhöfe seinen Lebensmittelpunkt gefunden zu haben: Ihm gefalle die ländliche Idylle, er wolle zur Ruhe kommen und sich auch in der Gemeinde einbringen und investieren, sagte Remmo damals. Er kenne viele Menschen mit Geld und könne sich vorstellen, in Waren ein Riesenrad aufzustellen. Und zwar in den Dimensionen, die die ganze Welt aus London kenne. Das wiederum passte so gar nicht zum Antrag auf Privatinsolvenz, den er am Amtsgericht Neubrandenburg eingereicht hatte: 125.000 Euro ist die Schuldensumme in dem noch laufenden Verfahren.
Familie zählt zu kriminellen Clans in Deutschland
Die Familie Remmo zählt in Deutschland zu den kriminellen Clans. Etwa 500 Personen sollen dazu gehören. Issa Remmo stand zwar schon vor Gericht, verurteilt wurde er noch nie. Dafür sind aber einige seiner zwölf Kinder einschlägig vorbestraft. Einige waren unter anderem am Einbruch ins Grüne Gewölbe in Dresden oder beim Diebstahl der Goldmünze aus dem Bodemuseum beteiligt.