Hoher Krankenstand: Patienten in Rostock müssen verlegt werden
Im Südstadt Klinikum Rostock müssen Operation verschoben und Patienten in andere große Kliniken des Landes verlegt werden. Grund dafür ist eine zu hohe Auslastung der Krankenhäuser.
Auch in der Unimedizin Rostock sind derzeit mehr als 90 Prozent der Betten belegt. Das sei nach Angaben der Klinik allerdings nichts Neues, sondern seit Jahren ein Dauerzustand. Ab 85 Prozent sprechen Krankenhäuser von einer vollen Auslastung.
Südstadt Klinikum ist "rappelvoll"
"Für einen Jahresanfang ist unser Haus gegenwärtig stark belegt", so der Direktor der Südstadt Klinik Jan Roesner. Ursachen für die ungewöhnlich hohe Auslastung seien vor allem das Norovirus, Atemwegserkrankungen und Sturzverletzungen wie Knochenbrüche durch Blitzeis am Wochenbeginn. Um Platz für akute Erkrankungen zu schaffen, müssen Patienten in umliegende Krankenhäuser verlegt werden, zum Teil bis nach Greifswald oder Schwerin. Außerdem werden planbare Eingriffe verschoben.
Universitätsmedizin Greifswald im Regelbetrieb
Auch die Universitätsmedizin in Greifswald hat jahreszeitbedingt vermehrt mit Atemwegserkrankungen zu tun. Man befinde sich aber im Regelbetrieb, sagte ein Sprecher. Die Verschiebung von Eingriffen etwa sei nicht notwendig. "Teils kommen Patienten mit anderen Diagnosen, die zusätzlich Atemwegserkrankungen hätten. Sie müssen entsprechend getrennt beziehungsweise zusammengelegt werden", hieß es vom Kliniksprecher. Darin sei man aber spätestens seit der Corona-Pandemie geübt. Grippe mache derzeit etwa die Hälfte der Atemwegsinfekte aus.
Anzahl der Grippefälle in MV gestiegen
Die Anzahl der Grippefälle ist in Mecklenburg-Vorpommern zuletzt weiter gestiegen. Influenzaviren machte zuletzt den Großteil der nachgewiesenen Atemwegserreger aus. Das geht aus dem aktuellen Wochenbericht zur Überwachung der Erkältungskrankheiten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) hervor. In der zweiten Kalenderwoche des Jahres gab im Land hochgerechnet mehr als 38.300 Arztbesuche wegen akuter Atemwegserkrankungen. Die Zahl lag den Angaben zufolge über dem Niveau der Vorjahre im gleichen Zeitraum.