Grüne fordern mehr Bahnstrecken und Express-Busse in MV
Mit neuen Bahnverbindungen und einem 29-Euro-Ticket für alle wollen die Grünen die Verkehrssituation in Mecklenburg-Vorpommern nachhaltig verbessern. Das hat ihr Landesparteitag in Güstrow beschlossen.
Die Grünen fordern flächendeckend Anschlüsse an den öffentlichen Nah- und Fernverkehr in Mecklenburg-Vorpommern. Das sieht ein Leitantrag des Landesvorstands vor, den die Delegierten des Landesparteitags am Sonnabend in Güstrow verabschiedet haben. Unter dem Motto "Wir machen MV mobil" soll das Ziel unter anderem durch den Ausbau von Bahnstrecken und den Einsatz von Expressbussen erreicht werden.
Ladesäulen und 29-Euro-Ticket
Außerdem wollen die Grünen nachhaltige Mobilität fördern wie zum Beispiel durch die Aufstellung von mehr Ladesäulen und durch Kaufanreize für Elektrofahrzeuge. Für den Nahverkehr fordern sie ein 29-Euro-Ticket für alle Menschen im Nordosten. Wie sie das umsetzen und finanzieren wollen, blieb auf dem Landesparteitag noch unklar.
Zwei Drittel leben auf dem Land
Fast zwei Drittel der Menschen in MV lebten auf dem Land in Kleinstädten oder Dörfern, viele fühlten sich abgehängt und vergessen, hieß es zur Begründung. Das liege unter anderem daran, so der Vorwurf der Grünen an die rot-rote Landesregierung, dass die Infrastruktur jahrelang vernachlässigt und der öffentliche Personenverkehr zusammengestrichen worden sei. Das Auto sei vielerorts alternativlos, was nicht klimafreundlich sei.
Herausforderungen durch Klimawandel und Krieg
Zu Beginn des Parteitags skizzierte der Bundesvorsitzende Omid Nouripour vor den rund 130 Delegierten die Herausforderungen, vor denen die Grünen im Bund aber auch in Mecklenburg-Vorpommern stehen. Dazu gehörten der Klimawandel, der Krieg in der Ukraine und Angriffe auf die Demokratie durch Rechtsruck und Populismus, wie Nouripuor sagte.
Nouripour für "Schulterschluss" demokratischer Parteien
Er betonte, dass die Umfragewerte der AfD in Mecklenburg-Vorpommern sehr ernst genommen werden müssten. Nach einer Umfrage von infratest dimap käme die AfD bei einer Landtagswahl auf 32 Prozent der Stimmen. Nouripour forderte einen "Schulterschluss" aller demokratischen Parteien - die AfD biete keine Lösungen, sondern rede schlecht über das Land, um sich selbst zu profilieren. Der 48-Jährige sagte: "Der einzig gangbare Weg für uns Demokratinnen und Demokraten ist die klare Abgrenzung von rechtsextremen Positionen."