Großes Interesse an geretteten Tieren in Stralsund
Polizei und Veterinäramt haben zwölf verwahrloste Hunde und vier Schildkröten aus einem Haus in Stralsund gerettet. Der Vorfall soll schon Ende Januar passiert sein, wurde aber jetzt erst bekannt.
Ein Jahr lang soll ein 48-Jähriger Tiere unter unwürdigen Bedingungen gehalten haben. Drei Schildkröten seien bei der Rettungsaktion bereits tot gewesen, heißt es vom Tierschutzverein Stralsund. Zehn Chihuahuas, zwei Ridgebacks und vier Schildkröten konnten aber von Polizei und Veterinäramt lebend aus ihrem Elend befreit werden. Derzeit prüft das Veterinäramt, ob es Strafanzeige gegen den Halter stellt. Das Haus hat inzwischen einen neuen Eigentümer.
Hunde werden tierärztlich versorgt
Die zwölf Hunde befinden sich aktuell in der Obhut des Stralsunder Tierschutzvereins und werden tierärztlich versorgt. Das Interesse an den Tieren sei riesig, so eine Sprecherin. Das Tierheim werde mit Anrufen überhäuft. Das helfe aber keinem. Die Hunde sollen zwar tatsächlich an neue und vor allem fürsorgliche Besitzer vermittelt werden, allerdings können sich Interessenten erst um die Tiere bewerben, wenn die Hunde online stehen - also auf der Website oder der Facebook-Seite. Wer dem Tierheim vorab helfen möchte, kann spenden. Es werden beispielsweise Hygieneunterlagen, Decken und Handtücher benötigt. Aber auch Geldspenden sind gerne gesehen, damit beispielsweise das richtige Futter angeschafft werden kann.
Tiere in Gästebad und Garage eingesperrt
Künftige Besitzer müssen zudem wissen, dass die Hunde aufgrund ihrer Erfahrungen alle nicht stubenrein sind. Außerdem sind sie nicht an Halsbänder oder Leinen gewöhnt. Dem Tierschutzverein zufolge ließ der 48-jährige Halter die Tiere nur selten nach draußen und warf ihnen nur ab und an Futter zu. Die kleinen Hunde sollen in einem Gästebad eingesperrt gewesen sein, die beiden Ridgebacks in der Garage. Dort fanden die Retter auch die Schildkröten.
Schildkröten werden im Zoo aufgepäppelt
Die vier noch lebenden Schildkröten wurden dem Stralsunder Zoo übergeben und werden jetzt dort aufgepäppelt. Wie es mit Ihnen weitergeht, entscheidet die obere Naturschutzbehörde des Landes.