Geschäftsidee aus Eixen: Entstaubtes Heu für Pferde mit Asthma
Qualitativ hochwertiges Heu ist für Pferdehalter ein Muss. Es ist allerdings sehr schwer zu kriegen. Svenja Winter aus Eixen hat eine besondere Geschäftsidee entwickelt und entstaubt Heu mithilfe einer speziellen Methode.
Tiermedizinische Studien belegen, dass etwa jedes zweite Pferd im Laufe seines Lebens Asthma entwickelt. Die Hauptursache dafür sind Schimmelpilzsporen und Staub im Futter. Heu, das entstaubt wird, kann das verhindern oder auch dafür sorgen, dass die Tiere nicht mehr unter Husten oder Atemproblemen leiden müssen.
So wird Heu entstaubt
Nur das beste Heu wird von Svenja Winter entstaubt. Das bekommt die ausgebildete Futter- und Gesundheitsberaterin für Pferde von Biolandwirten aus Vorpommern. In einer Lagerhalle steht dafür eine etwa drei Meter hohe Entstaubungsmaschine. Noch vor dem Entstauben wird das Heu allerdings auf Sandstaub, Heublume, Bakterien und Pilzsporen getestet. Um das Heu nicht noch weiteren Umwelteinflüssen auszusetzen, wird es aus einer geschützten Halle geholt und dann entstaubt.
Über ein Förderband wird das lose Heu unter Hochdruck durch mehrere Siebe geleitet: "Wir saugen die kleinen Partikel ab, also die kleinen Staubpartikel, wir saugen auch noch die Heublume mit ab, weil speziell Pferde mit Atemwegserkrankungen auch schon auf die Heublume reagieren können und wir jegliche Reizungen für die ausschließen wollen", so Sonja Winkler. 30 bis 45 Minuten dauert es, bis ein typischer Rundballen entstaubt ist.
Entstaubtes Heu, wenn Medikamente nicht mehr helfen
Auch Petra Loch aus Bayern setzt auf das entstaubte Heu aus Vorpommern. Eines ihrer Pferde hatte nämlich allergischen Husten: "Nachdem Medikamente nicht geholfen haben, war mir klar, es liegt am Heu. Dann habe ich die ersten drei Paletten gekriegt und sofort war der Husten weg." Die Reittherapeutin hat insgesamt sieben Pferde. Mittlerweile bekommen sie alle das entstaubte Heu, auch wenn es deutlich teurer ist: "Meine Pferde haben saubere Nüstern, husten nicht, saubere Lungen, es ist wunderbar. Es gibt mir ein sehr gutes Gefühl, das Bestmögliche für meine Pferde zu tun", so Petra Loch. Svenja Winter überlegt nun, auch auf Fachtagungen über ihr entstaubtes Heu zu berichten.
