Gefahr für Urlauber gebannt: Hornissennest an Ivenacker Eichen entfernt

Stand: 27.08.2024 05:53 Uhr

Nach Hornissenangriffen im Wald der Ivenacker Eichen bei Stavenhagen (Mecklenburgische Seenplatte) mussten vier Wanderer mit allergischen Schocks im Krankenhaus behandelt werden. Nun ist das Nest entfernt worden.

Das Hornissennest an den Ivenacker Eichen ist entfernt worden. Das hat das Amt Stavenhagen am Montag mitgeteilt. Nachdem am Wochenende mehrere Menschen dort von Hornissen attackiert und ins Krankenhaus gebracht wurden, haben die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte und das Forstamt Stavenhagen eine Ausnahmeregelung zum Entfernen des Nests beschlossen. Das Nest der als besonders aggressiv eingeschätzten Hornissen befand sich in einem hohlen Baum in vier Metern Höhe an einem besonders für Besucher der Ivenacker Eichen beliebten Waldweg. Jährlich laufen dort rund 13.000 Menschen vorbei. Nach den Hornissenangriffen am vergangenen Wochenende musste der Weg zu den Eichen abgesperrt werden. Am Dienstagvormittag soll er wieder für Spazierende freigegeben werden.

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Hornissenstiche lösten allergische Schocks aus

Am Wochenende hatten laut Polizei vier Menschen einen allergischen Schock erlitten, der durch die Hornissenstiche ausgelöst wurde. Dabei schwillt die Haut rund um den Einstich großflächig an und löst Juckreiz aus. In einigen Fällen breitet sich der Hautausschlag aus, dann kann es außerdem zu Übelkeit und Kreislaufschwäche kommen. Das betrifft in der Regel Menschen, die auch eine Wespenstichallergie haben. Das Gift beider Tiere ist ähnlich, wobei das von Hornissen weniger giftig ist als das der Wespe. Der Stich selbst ist allerdings deutlich schmerzhafter, unter anderem weil der Stachel größer ist. Eine Hornisse kann bis zu 3,5 Zentimeter groß werden.

Warum waren die Hornissen so aggressiv?

Am Montag warnte der Forstamtsleiter Ralf Hecker noch einmal eindrücklich davor, den gesperrten Waldweg in Ivenack bei Stavenhagen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) zu betreten. Es sei untypisch, aber die Hornissen würden ein besonders aggressives Verhalten zeigen. Das für europäische Hornissen ungewöhnliche Verhalten wird darauf zurückgeführt, dass diese jetzt im August ihre Königinnen beschützen, da diese für den Fortbestand des Volkes unabdingbar sind. Zwischen September und Oktober sterben die Hornissenvölker. Zurück bleiben nur die Königinnen, die im kommenden Jahr neue Völker aufziehen. Laut Experten handelt es sich um friedfertige Tiere, die außerdem unter strengem Schutz stehen.

Umsiedeln des Hornissen-Nests offenbar nicht möglich

Aufgrund der Lage des Nests im Baum war es offenbar nicht möglich, das Nest umzusiedeln. Mit einer Ausnahmegenehmigung auf Grundlage des Bundesnaturschutzgesetztes wurden die Tiere deswegen getötet. Hintergrund sei auch die Gefahrenabwehr, denn nach Angaben des Forstamtsleiters Hecker wurden auch Besucherinnen und Besucher beobachtet, die sich nicht an die Absperrung hielten. Wegen des Verhaltens der Tiere könne die Sicherheit nicht anders gewährleistet werden.

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Nahaufnahme einer Hornisse. © Geyres Christophe/ABACA Foto: Christophe Geyres

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NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Neubrandenburg | 26.08.2024 | 12:00 Uhr

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