Gefährdete Arten: Schwalbenschwanz-Falter in MV immer seltener zu sehen
Jedes Jahr am 22. Mai machen die Vereinten Nationen darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, die Vielfalt in der Natur zu erhalten. Viele Arten sind allerdings bereits ausgestorben oder gelten als gefährdet. Zu den gefährdeten Arten gehört auch der Schwalbenschwanz. Mandy Kebbedies aus Bad Doberan will das ändern.
Mandy Kebbedies zieht bei sich zuhause Schwalbenschwanz-Puppen auf, um der gefährdeten Falterart zu helfen. Dafür hat sie Genehmigungen vom Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie und von der Unteren Naturschutzbehörde. Los ging es vor vier Jahren: "Wir haben den Garten schon ein bisschen herbstfest gemacht, da saß auf Möhrenkraut wirklich eine einzelne große vier zentimeterdicke grüne, orange-schwarzgefärbte Raupe. Da habe ich gedacht, die sieht sehr interessant aus und dann habe ich angefangen abends mich zu belesen."
Faszination für die seltene Schmetterlingsart
Damit war Kebbedies Faszination für den Schwalbenschwanz geboren. Der Tagfalter ist laut Bundesnaturschutzgesetz eine besonders geschützte Art, in Mecklenburg-Vorpommern steht er auf der Roten Liste. "Ich hoffe, dass ich dadurch die Population zumindest aufrechterhalten, wenn nicht sogar erhöhen kann." Ihrer Meinung nach ist es der schönste Schwalbenschwanz", der Tagfalter überhaupt. Leider sind schon 42 Prozent der Tagfalter ausgestorben, was ich total schade finde."
Von der Aufzucht bis in die Freiheit
Der Schwalbenschwanz heißt so, weil er am unteren Ende seiner Flügel zwei kleine Spitzen hat. Diese erinnern an den Schwanz der Rauchschwalbe. In Hochzeiten hat Mandy Kebbedies bis zu 30 werdende Schwalbenschwänze zuhause, bei einer Erfolgsquote von 100 Prozent. Geschützt in einer Ecke, auf dem Balkon von Mandy Kebbedies, steht ein sogenanntes Aerarium - ein spezielles Zuhause für Schmetterlinge aus feinem luftdurchlässigem Stoff. An Stöckchen hängen Puppen vom Schwalbenschwanz. "Die haben jetzt eine fast neun-monatige Winterpause hinter sich. Wenn sie sagen, so jetzt ist es Zeit sich zu verpuppen, dann suchen sie sich einen geeigneten Platz, spinnen sich dann einen Seidengürtel um ihren Körper herum. Werden sie jetzt hoffentlich bald schlüpfen, dann werden sie in die Freiheit entlassen." Sie müssten immer da freigelassen werden, wo man die Eier oder Raupen finde. Verbunden damit sei ihre Hoffnung, dass sie dort wieder Eier ablegen.
Den Garten Schmetterlings-freundlich umbauen
Die 44-jährige Bad Doberanerin möchte auch Gartenbesitzer sensibilisieren, dass sie beispielsweise kleine Brennesselecken stehen lassen und sich für schmetterlingsfreundliche Pflanzen entscheiden. Auch sie gestaltet gerade ihren Garten um. Gepflanzt werden zum Beispiel Strandgrasnelken, Echtes Labkraut, Echter Eibisch und Wilde Möhre - "die mag die Raupe sehr gerne". Nicht nur Nektarpflanzen, sondern auch Raupenpflanzen sind in ihrem Garten zu finden. Mandy Kebbedies möchte so möglichst viele Schmetterlinge in ihren Garten locken. Ganz vorn dabei: der Schwalbenschwanz.
