Französisches Unternehmen startet Helium-Erkundung in MV
In Vorpommern wird nach dem Edelgas Helium gesucht. Die Firma 45-8 Guhlen GmbH hat vor einer Woche mit vorbereitenden Maßnahmen begonnen. Altdaten aus DDR-Zeiten zufolge lagert zwischen Lubmin und Wolgast in rund 3.000 Metern ein Stickstoff-Methan-Helium-Gemisch.
Ein Tochterunternehmen des französischen Energieunternehmens 45-8 Energy hat mit den Vorbereitungen für die Erkundung von Helium im Landkreis Vorpommern-Greifswald begonnen. Das Bergamt Stralsund hatte zuvor die Genehmigung für die Suche nach dem ungiftigen und nicht brennbaren Edelgas für einen Zeitraum von fünf Jahren erteilt. Altdaten aus DDR-Zeiten zufolge lagert in rund 3.000 Metern ein Stickstoff-Methan-Helium-Gemisch.
Schallwellen im Boden sollen Helium-Vorkommen finden
Mit sogenannten Geophonen sollen auf dem etwa 100 Quadratkilometer großen Areal zwischen Kemnitz und Wolgast später die Schallwellen gemessen werden, die von der im Boden vermuteten Lagerstätte ausgehen. Mit diesen seismischen Untersuchungen will das Unternehmen herausfinden, wie groß die Helium-Stätte zwischen Lubmin und Wolgast ist und ob sich eine Förderung lohnt. Bis Ende Februar werden dann Vibrationsfahrzeuge über die Straßen fahren und an festgelegten Messpunkten Schallwellen in den Boden senden. Liegen die Ergebnisse der Seismik vor, will 45-8 Energy entscheiden, ob man mit Testbohrungen startet. Sollten diese erfolgreich sein, könne eine Förderung beantragt werden, hieß es.
Unabhängige Helium-Förderung in Deutschland
Das Unternehmen erhofft sich davon, Helium als Rohstoff für Zukunftstechnologien zu gewinnen und mit einer Förderung in Deutschland von Regionen außerhalb der EU unabhängiger zu werden. Neben der Verwendung als Füllgas für Luftballons wird das Industriegas Helium in der Medizintechnik, beispielsweise für die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) oder auch für Wetterballons benötigt. Derzeit bezieht Deutschland 100 Prozent seines Heliums von anderen Staaten, wie den USA, Russland, Katar und Algerien. Da Helium nicht künstlich erzeugt werden kann, führt die EU es auf der Liste der kritischen Rohstoffe mit erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung und hohem Versorgungsrisiko.