Festschmaus mal anders: Die Ostergans aus Zarnewanz
Weil das Weihnachtsgeschäft kaum lief, macht ein Landwirt aus der Nähe von Rostock zu Ostern aus der Not nun ein neues Geschäft und bietet sein Geflügel für die Festtafel an.
Viele Kunden sparen bei den Lebensmitteln. Im vergangenen Jahr gingen die Umsätze in Hofläden laut Statistik bundesweit um fast zwanzig Prozent zurück. Diesen Trend bekam auch Enten- und Gänsebauer Hartmut Oehlert aus Zarnewanz (Landkreis Rostock) zu spüren. Vor allem das Weihnachtsgeschäft lief nicht optimal. Gänse verkaufte er deutlich weniger als in den Vorjahren. Darum entstand aus der Not des Landwirts eine Idee.
Billige Konkurrenz aus Asien
Für die kommenden Feiertage bietet Oehlert Ostergänse aus Zarnewanz an. Mit Flyern im Hofladen und erstmals auch mit Werbung in sozialen Medien will der Landwirt seine Gänse auf die Festtafeln bringen. Er wirbt mit seiner Idee auch um Unterstützung für regionale Produzenten. Denn die Angebote aus dem Ausland seien wesentlich billiger, aber natürlich nicht so umweltkonform und tierschutzgerecht produziert, wie bei uns, erklärt Oehlert. Asiatische Enten sind aus Sicht des Landwirts der blanke Wahnsinn. Das was er in Berichten gesehen hat, sei Tierquälerei.
Geflügel aus dem Hofladen
Katja Häuser aus der Nähe von Rostock haben Oehlerts Argumente überzeugt. Nach einer Gans zu Weihnachten soll es nun auch eine zu Ostern geben. "Wir kaufen gern hier um die Ecke, wo die Tiere gut gehalten, gut gefüttert und gut verarbeitet werden", so die Kundin. Das Geflügel gibt es im Hofladen oder bei größeren Bestellungen auch als Lieferung.
Haltung hat ihren Preis
"Höchster ökologischer Standard", so charakterisiert Oehlert seine Haltung. Sieben Monate sind die Tiere auf der Weide, jede Gans hat fünfzig Quadratmeter Platz. Doch diese Haltung hat seinen Preis - auch angesichts steigender Lohn-, Energie- und Futterkosten. 20 Euro kostet das Kilo Gans aus Zarnewanz. Oehlert kann verstehen, dass die Leute die Preise teuer finden. Aber zu Ostern, findet der Landwirt, könne man sich doch einen Festtagsbraten leisten. Sonst stehe die regionale Produktion demnächst vor dem Aus, so Oehlert.