Elch in der Ostsee auf Usedom: Bitte Abstand halten!

Stand: 17.09.2024 19:00 Uhr

Ein ungewöhnlicher Anblick für Strandbesucher in Ahlbeck auf der Insel Usedom: Dort ist ein Elch in der Ostsee an der Grenze zu Polen aufgetaucht. Seine Rettung wurde von Strandbesuchern behindert.

Auf der Insel Usedom wurde am Dienstag ein Elch in der Ostsee gesichtet. Das wuchtige Tier war zwischen der Seebrücke Ahlbeck (Landkreis Vorpommern-Greifswald) und der Grenze zu Polen unterwegs.

Strand für Elch gesperrt

Schaulustige am Strand von Ahlbeck verhinderten durch ihre Anwesenheit immer wieder, dass der Elch an Land kommen konnte. Laut Polizei schien das Tier in einer Notlage zu sein. Es zeigte Anzeichen von Erschöpfung und musste sich hinlegen. Zum Schutz des Elches wurde der Strandbereich auf einer Strecke von rund 600 Metern abgesperrt. Die Polizei versuchte sicherzustellen, dass sich der große Hirsch ans Ufer bewegen kann.

Tierrettung hofft auf Ruhe

Im Wasser bestehe die Gefahr, dass der Elch unterkühlt, hieß es von der Tierrettung Vorpommern-Greifswald. Diese hoffte noch am Dienstagnachmittag, dass, wenn Ruhe eingekehrt, der Elch aus dem Wasser in ein Waldgebiet gehe. Er tendiere dorthin, sagte Tierretter Klaus Kraft im Interview mit NDR 1 Radio MV. Kraft bat alle Schaulustigen, Abstand zu halten.

Regelmäßige Elchsichtungen in Vorpommern

Elche gelten in Deutschland eigentlich als ausgestorben. Es kommt aber immer wieder vor, dass junge Elche auf der Suche nach neuen Revieren aus Polen, wo Tausende Tiere leben, nach Vorpommern kommen. Meist verschwinden sie wieder. 2020 schwamm ein Elch im Peenestrom, 2019 begegneten Bewohner einem jungen Elchbullen im Stadtgebiet von Anklam, 2017 war ein Elch mehrfach auf Usedom gesichtet worden. Experten halten es für unwahrscheinlich, dass Elche im Nordosten heimisch werden. Dazu fehle es an ausgedehnten Feuchtgebieten.

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Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 17.09.2024 | 19:30 Uhr

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Landkreis Vorpommern-Greifswald

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