Ein Jahr Skywalk auf Rügen: 560.000 Besucher am Königsstuhl
Auf Rügen hat der neue Skywalk im ersten Jahr nach seiner Fertigstellung für einen Gäste-Rekord am Königsstuhl gesorgt. 560.000 Menschen haben die neue Attraktion am Kreidefelsen besucht.
Der Skywalk sei genau so gut angenommen worden, wie erhofft, so Mark Ehlers, Leiter des Nationalparkzentrums. Mit 560.000 Besuchern habe sich die Gästezahl am Königsstuhl fast verdoppelt.
Skywalk und Ausstellung nun auch behindertengerecht
Was Ehlers hierbei besonders wichtig ist: Durch die Barrierefreiheit könnten jetzt endlich auch Rollstuhlfahrer den Königsstuhl besuchen. Das Feedback gerade dieser Personengruppe sei rührend, freut sich der Leiter des Nationalparkzentrums. Die neu gestaltete Ausstellung kann nun auch von Menschen mit Seh- und Hör-Beeinträchtigungen besser genutzt werden. Nach knapp zweijähriger Bauzeit wurde der neue Skywalk über dem Königsstuhl auf Rügen im April 2023 eingeweiht. Bereits am ersten Eröffnungstag zog die neue Attraktion mehr als 2.000 Menschen an.
Bauprojekt der Superlative am Königsstuhl
Der 185 Meter lange ellipsenförmige Rundweg, der sogenannte Königsweg, wird von einem riesigen Abspannmast gehalten und schwebt über dem 118 Meter hohen Königsstuhl - dem größten Kreidefelsen Deutschlands. Bis zu 48 Meter tief sind die Fundamente für den Mast und die Abspannseile in der Kreide gegründet worden. Der Bau hat auch wegen der komplizierten Abläufe, vor allem wegen der aufwendigen Schweißarbeiten der insgesamt 13 Brückenteile, deutlich länger gedauert als ursprünglich geplant. Insgesamt hat der schwebende Rundweg über dem Königsstuhl 11 Millionen Euro gekostet. 90 Prozent davon hat das Land finanziert.
Skywalk ersetzt alte Aussichtsplattform
Die erste bekannte Erwähnung des Königsstuhls stammt von 1584. Etwa im späten 17. Jahrhundert setzte der Tourismus ein. Jedes Jahr zog und zieht der Königsstuhl Hunderttausende Besucherinnen und Besucher an. Über einen schmalen Steg aus Holz gelangten diese bisher zur Felsformation. Doch dieser wäre irgendwann nicht mehr passierbar gewesen. Deswegen wurde nach einer Alternative gesucht - und im Skywalk gefunden. Der bisherige Aussichtspunkt auf dem Felsen wurde im September 2022 abgesperrt, um das Areal vor Erosion zu schützen und mit den Bauarbeiten beginnen zu können. Als Erstes wurde der Mast für den Skywalk gesetzt und der Vorschub der 400 Tonnen schweren Brücken-Konstruktion begann.