Drogentod einer 13-Jährigen: Eltern gehen an die Öffentlichkeit
Die Eltern der am vergangenen Montag verstorbenen 13-Jährigen aus Altentreptow haben sich am Sonntag in der Sendung "stern tv" (RTL) erstmals öffentlich geäußert. Sie können sich die Umstände des Todes ihrer Tochter Finja nicht erklären.
Im Gespräch mit "stern TV am Sonntag" bezweifelten die Eltern, dass ihre Tochter die Ecstasy-Pille freiwillig genommen habe. Die Mutter sagte: "Definitiv hat sie das nicht freiwillig gemacht." Zumal Finja erst ein paar Tage zuvor miterlebt habe, wie eine Freundin nach Drogenkonsum zusammengebrochen sei und ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Sie habe deren Krampfanfälle, die Luftnot und die Behandlung im Krankenhaus unmittelbar mitbekommen. Die 13-Jährige soll eine "Riesenangst" um das Leben dieser Freundin gehabt haben. Auch aus diesem Grund sind die Eltern fest davon überzeugt, dass ihre Tochter die hochgefährliche Ecstasy-Pille "niemals" freiwillig geschluckt habe.
Polizei ermittelt nun in alle Richtungen
Anhaltspunkte dafür, dass Finja zur Einnahme gezwungen wurde, hat die Polizei bisher allerdings nicht. Grundsätzlich ausschließen könne man ein solches Szenario aber auch nicht, sagte eine Polizeisprecherin gegenüber dem NDR. Es sei bisher noch nicht einmal geklärt, wer alles dabei war, als Finja an einem Naturdenkmal - einem riesigen Findling - in Altentreptow zusammenbrach. Auch wer den Notruf gewählt habe, sei noch nicht geklärt. Der mutmaßliche Dealer, ein 37-jähriger Mann, der in Neubrandenburg in Untersuchungshaft sitzt, schweigt. Weitere Mädchen im Alter von 14 und 15 Jahren aus der Region waren nach dem Konsum von "Blue Punisher" tagelang im Krankenhaus behandelt worden. Die ältere der beiden schwebte vorübergehend in Lebensgefahr - beide wurden mittlerweile aus dem Klinikum in Neubrandenburg entlassen.